Selbstmotivation und Selbstgespräche

Selbstmotivation und Selbstgespräche

Die Überschrift sagt es ja schon. In diesem Artikel soll es um die Beziehung zwischen Selbstgesprächen und Selbstmotivation gehen. Am Anfang findest du etwas zum Zusammenhang zwischen den beiden.

Nachdem ich noch kurz auf die Untersuchungen zu den Verbindungen eingegangen bin, geht es um das Thema Affirmation. Abschließend, ab der Überschrift „Einfach ändern“ geht es um die praktische Umsetzung in deinem Leben. Viel Spaß beim Lesen.

Die Selbstmotivation

Wie stark deine Selbstmotivation ist, hängt in einem starken Maß davon ab, wie deine Selbstgespräche verlaufen. Solange es nach Plan läuft, ist das meist kein Thema. Schwierig wird es dann, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen. Wenn wir auf unserem Weg stolpern oder gar fallen. Das kann regelrecht zur verbalen Eigendemontage führen.

Ich selbst hatte mit diesem Thema vor allem als Teenager zu schaffen. Aber auch noch als Erwachsener mischten sich die unangenehmen und unangebrachten Selbstgespräche immer wieder in mein Denken ein. Die gute Nachricht ist, dass es einen Weg aus dem Dilemma gibt. 

Wie bei allem im Leben geht ein Umdenken nicht ganz so einfach. Es bedarf Achtsamkeit und Ausdauer, um den inneren Kritiker in seine Schranken zu weisen. Du kannst jedoch jetzt die Entscheidung treffen, diesen Weg zu gehen. Es wird sich auszahlen, versprochen!

Selbstgespräche und Eigenkritik

Ich weiß ja nicht genau, wie du mit dir selber sprichst. Ich kenne allerdings meine Geschichte und die von einigen Klienten. Du bist wirklich zu faul! Das hättest du vorhersehen können, du bist doch zu gar nichts zu gebrauchen! Klar hast du einen Korb bekommen. Schau dich doch mal an! Sind innere Stimmen, die zum Tragen kommen.

Was glaubst du, wie hoch die Selbstmotivation in solchen Momenten ist. Für, wie wahrscheinlich hältst, du es, dass Menschen, die so mit sich sprechen, ihre Pläne weiterverfolgen? Wie wird sich ein Mensch nach einem solchen Gespräch wohl fühlen?

Manchmal gleicht unsere innere Stimme eher einer Selbstdemontage als einer Selbstmotivation. Und mal ganz ehrlich, wem, außer dir selber würdest du gestatten, so mit dir zu sprechen? Hier spreche ich mal für mich. Jedem, der so mit mir selber gesprochen hätte, wie ich es zeitweise mit mir getan habe, hätte zu mindestens verbal einen auf die Nase bekommen.

Doch wie kommt es zu einem solchen negativen Kontakt zu uns selber?

Selbstgespräche und Kindheit

Kindermund tut Wahrheit kund

In der Nahbarschaft hatte sich eine Familie einen Hund gekauft. Hin und wieder spielte die kleine Tochter mit ihm. Dann fielen Sätze wie: „Nein, ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass du das nicht darfst. Bist du einfach nur zu dumm, um mir den Stock zu bringen? Wenn du nicht sofort hierherkommst, habe ich dich nicht mehr lieb.“

Mich macht so etwas ein wenig traurig. Das Kind spiegelt die Aussagen seiner Eltern ihm gegenüber. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine positive Selbstgesprächskultur entwickelt, ist sehr gering.

Viele Psychologen sind der Meinung, dass die Art, wie wir Selbstgespräche führen davon abhängt, wie unsere Eltern in unserer Kindheit mit uns gesprochen haben. Wenn Missbilligungen, Stenge und Liebensentzug einen Großteil der Erziehung ausmachte, gehen wir als Erwachsene wahrscheinlich genauso mit uns um.

Leider übernehmen wir ein solches Verhalten ebenso in die Erziehung unser eigenen Kinder. Das geschieht meist unbewusst. Ein Sprichwort aus Hawaii sagt: „Kinder werden so, wie die Menschen die es erziehen.“

Als Erwachsene besteht jetzt die Gefahr, dass wir unseren Eltern die Schuld an der heutigen Situation geben. Manchmal haben es die Eltern auch echt verbockt. Dennoch bringen Schuldzuweisungen niemanden etwas. Sie verändern nichts!

Heute ist es wichtig, dass du die Verantwortung für dein Leben übernimmst und die Dinge änderst, die du ändern möchtest. Manchmal fängt diese Veränderung mit Vergebung an. Zeitweise könnte dich eine professionelle Hilfe unterstützen. Doch nun zurück zum Thema.

Selbstgespräche im Sport

Selbstgespräche im Sport

Kaum eine Gruppe ist so oft „untersucht“ worden, wie die der Spitzensportler. Natürlich ging es dann auch darum, wie Selbstmotivation und „innere Stimme“ zusammenhängen. Hierbei stellte sich heraus, dass Sportler, die nach einer Niederlage eher positiv mit sich sprechen schneller an ihre ursprüngliche Leistung anknüpfen können.

Diese Eigenschaft war bei ¾ aller Olympiasieger zu erkennen. Wie du merkst, gab es außerdem ¼ der Sportler, die genau das nicht taten. Hin und wieder negative Selbstgespräche schaden also nicht. Obwohl … Ich würde dir empfehlen, sie zu verändern.

Ein Pionier des Sportmentaltrainings ist Timothy Gallwey. Ich kann dir seine Bücher nur empfehlen, auch wenn du die entsprechende Sportart nicht ausübst. Was unser Thema angeht, hat Timothy Gallwey eine wichtige Erkenntnis geliefert.

Sie gilt aus meiner Sicht übrigens für alle Lebensbereiche und hat mein Leben enorm bereichert. Er empfiehlt, dass du erst einmal darauf achtest, was du was, wie tust. Und dieses ohne dein Handeln zu bewerten. Manchmal ist genau das eine große Herausforderung. Die wirst du meistern.

Auf deine Selbstgespräche bezogen bedeutet das: Achte darauf, wann du wie mit dir selber spricht. Welche Worte gebrauchst du, wenn etwas schiefgegangen ist? Wie genau gehst du mit dir selber um? Allein schon dieser Blick auf dein eigenes Handeln wird es verändern.

Selbstmotivation und Affirmationen

In vielen Selbsthilfebüchern wird empfohlen, Affirmationen zu verwenden. Die Idee dahinter ist, dass du diese so oft wie möglich wiederholst und sie sich so in deinem Unterbewusstsein verankern.

Ein Beispiel: Du schreibst dir auf mehrere Karten „Ich schaffe alles, was ich mir vornehme.“ Die verteilst du so in deiner Wohnung, dass du sie mehrfach am Tag liest. Am besten sprichst du die Affirmation noch fünfmal vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen.

Studien zeigen, dass solche Affirmationen eher schaden denn nutzen. Der Unterschied, zwischen „Ich kann das nicht“ und „ich schaffe alles, was ich mir vornehme“, ist zu groß. Du fängst an dir selber zu Mistrauen und setzt damit eine negative Spirale in Gang.

Möchtest du gerne mit Affirmationen arbeiten, gehe von einem „besser“ aus. Zum Beispiel: „Ich schaffe das, was ich mir vornehme immer besser umzusetzen.“ Oder zu unserem Thema: „Ich spreche immer positiver und wertschätzender mit mir.“

Selbstgespräche und Abstand gewinnen

Einfach ändern? – Abstand gewinnen

Wenn das mit dem Ändern der Selbstgespräche so einfach wäre, bräuchte ich den Artikel wohl nicht zu schreiben. Es gibt jedoch kleine Tricks um einen Abstand zwischen dir und deine Selbstbeurteilung zu bekommen.

Durch diesen Abstand schaffst du eine Lücke. Die Lücke kannst du nach und nach mit einem positiven und wertschätzenden Selbstgespräch füllen. Du schaltest dein Bewusstsein ein. Die eher unbewusst laufenden Selbstgespräche werden dir nicht mehr so schaden.

Einen Trick hatte ich bereits in einem anderen Artikel besprochen. Ersetze das „Ich“ in den Gesprächen mit dir selbst durch deinen Vornamen. Da ich hierzu schon einiges geschrieben habe, möchte ich jetzt nicht weiter darauf eingehen. Du kannst es hier nachlesen.

Was ist dir wichtig?

Indem du negative Selbstgespräche durch Gedanken an Dinge die dir wichtig sind, unterbrichst, schaffst du einen anderen Blick auf dich. Deine Selbstgespräche haben dadurch weniger Einfluss auf dein Selbstwertgefühl.

Du bist in vielen Rollen unterwegs. Vater, Schwester, Arbeitnehmer oder Sportlerin sind nur vier Beispiele. Schreibe dir bitte einmal deine Rollen auf, die dir wichtig sind. Fünf solltest du hinbekommen. Besser wären zehn.

Grundsätzlich reicht das schon. Wenn du negative Selbstgespräche bemerkst. Denk an diese für dich wichtigen Seiten deines Lebens. Solltest du noch einen Schritt weitergehen wollen, schreibe dir zu den Rollen noch auf, was für tolle Eigenschaften du in den Bereichen hast.

Beginnst du dich nun wegen irgendetwas selber runtermachen, vollführst du einen Gedankensprung. „Ich bin aber auch wirklich zu blöd!“ – Gedankensprung – „Dafür kann ich verdammt gut backen.“ Hört sich vielleicht lustig an. Wenn du jetzt schon über dich lachen kannst, umso besser. Ansonsten wirkt es.

Ich wünsche dir viele gute und positive Selbstgespräche. Wenn dir der Artikel gefallen hat, empfehle ihn doch bitte weiter.

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2 comments on “Selbstmotivation und Selbstgespräche

  1. Lieber Peter,
    vielen Dank für deinen interessanten Artikel. Ja – wie wir mit uns selbst reden, hat einen großen Einfluss auf unser Leben. Wir gewinnen viel, wenn wir überhaupt erst mal wahrnehmen, was wir eigentlich zu uns selbst sagen und wie. Mir hilft da Achtsamkeit ganz gut. Kurz innehalten, tief atmen, die innere Stimme hören.
    Dein Trick mit der Distanzierung gefällt mir.
    “Das habe ich wieder vergeigt” oder “Christine, das ist dir noch nicht gelungen” klingt doch völlig anders.
    Herzlichst
    Christine

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar,
      Christine.
      Das mit dem Vornamen zur Distanzierung funktioniert wirklich gut. Selbst, wenn ich sonst nichts verändere. Ich muss aus mir selber herausgehen, also den Inneren Dialog verlassen. Diese kurze Auszeit verändert bereits vieles.
      Leiben Gruß
      Peter

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