Du kannst den Point of no Return für dich nutzen. Gerade bei größeren Zielen macht es Sinn, ihn gezielt zu setzen. Der Point of no Return kommt bei jeder Veränderung vor. Er kann lähmend wirken. Gleichzeitig kann der Point of no Return ein Motivator sein. Grund genug um sich mit ihm zu beschäftigen.
Nachdem ich dir eine Definition geliefert habe, möchte ich drei Punkte ansprechen. Große Ziele, die dunkele Seite und die Motivation. Anschließend werde ich zusammenfassend Möglichkeiten an die Hand geben um den Point of no return für dich zu nutzen.
Eine Definition
Der Point of no Return, also der Punkt ohne Umkehr, wird ursprünglich bei geschichtlichen Ereignissen verwendet. Hier ist der Punkt gemeint, an dem die Dinge ihren Lauf nehmen und es kein Zurück mehr gibt. Das wohl bekannteste Beispiel ist Cäsars Überquerung des Rubikon. Ist dieser Schritt getan, beginnt eine unumkehrbare Wende.
In der Luftfahrt gibt es ebenfalls einen Point of no Return. Hierbei handelt es sich um den Punkt, ab dem ein Flugzeug nicht mehr zum Ausgangsflughafen zurückfliegen kann. Der Sprit reicht nicht mehr. (Wikipedia)
Der Point of no Return ist im Folgenden dementsprechend der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Ab hier gehst du deinem Ziel, deiner Veränderung entgegen. Um es mit Cäsar zu sagen: „Die Würfel sind gefallen.“
Point of no Return und große Ziele
Gerade, wenn du dir große Ziele vornimmst, solltest du den point of no Return einplanen. Nehmen wir mal an, du hast viel Zeit, Geld oder beides in dein Ziel investiert. In solchen Momenten schleicht sich leicht eine Zielblindheit ein. Gegebenheiten, die gegen das Erreichen des Ziels sprechen, werden ausgeblendet. Hierauf bin ich in meinem Artikel über Entscheidungen stärker eingegangen.
Setze dir ein STOPP vor den Point of no Return. An dem STOPP-Punkt reflektierst du dein Vorhaben noch einmal. Was hast du bisher erreicht? Wie bist du dorthin gekommen? Was hat dich unterstützt? Was spricht dagegen, dass du dein Ziel erreichst? Ist es weiterhin sinnvoll das Ziel zu erreichen? Ist es das wert?
Da wir alle nun einmal in unseren eigenen Gedankengängen festhängen, solltest du dir zu dem Zeitpunkt unbedingt Unterstützung holen. Nutze Freunde, Bekannte oder eine Coach um dich kritisch hinterfragen zu lassen. Je genauer sie nachbohren umso sicherer wird deine Entscheidung ausfallen.
Wenn du ein Ziel aufgibst, ist das Okay. Auch solche Entscheidungen gehören zum Leben. Schließe ein für alle Mal ab. Solltest du weitermachen, kommt jetzt der Point of no Return. Ab jetzt setzt du alles auf eine Karte. Du konzentrierst dich voll und ganz auf dein Ziel. Es werden Zweifel kommen. Zweifel gehören zum Leben.
Die Zweifel nimmst du wahr. Lässt dich durch Sie jedoch nicht beeindrucken! Du hast eine Entscheidung ohne Umkehr getroffen. Mach das deinem inneren Kritiker klar. Konzentriere dich mit aller Kraft auf dein Ziel. Hole dir Unterstützung, wenn es notwendig wird. Bleibe dran!
Die dunkele Seite
Bei Veränderungen kann der Point of no Return sehr lähmend sein. Das Alte ist vorbei und das Neue noch nicht da. Hier befindest du dich in einem Übergangsstadium. In der Gestalttherapie wird dieser Punkt Implosions-Phase oder auch Todes-Phase genannt.
Das hört sich recht dramatisch an, kann sich leider genauso anfühlen. Vor allen Dingen, bei großen Veränderungen. Nichts geht mehr. Auch bei kleineren Veränderungen oder Zielen gibt es diese Phase. Altes ist funktionslos, Neues ist noch nicht in Sicht. Sie wirkt dann schwächend.
Ein sehr gutes Beispiel ist der Liebeskummer nach einer Trennung. Das alte Leben ist vorbei. Mit all seinen guten und schlechten Seiten. Das neue Leben, ohne den Partner kann sich noch nicht mal vorgestellt werden.
Solch eine Phase ist nicht nur für den Betreffenden schwierig. Oftmals hat das gesamte Umfeld sein (Mit-) Leid damit. Man möchte etwas tun. Jedoch laufen die meisten Versuche ins Leere. „Einfach Aushalten“ ist bei der Mehrzahl der Menschen, auch bei mir, nicht gut ausgebaut. Selbst geübte Coaches und Therapeuten haben in solchen Abschnitten ihre Probleme. Vor allen Dingen hier gilt es, sich mit Ratschlägen zurückzuhalten. Da sein ist sehr viel wertvoller.
So paradox es scheint. Diese Phase zeigt dir, dass du auf dem richtigen Weg bist. Sie wird vorbeigehen. Du wirst deinen Weg hinausfinden. Das Neue wird sich zeigen. Gehe achtsam mit dir um. Achte auf genügend Bewegung, gutes Essen und möglichst ausreichend Schlaf.
Der Motivator
Setzte deinen Point of no Return möglichst gezielt ein. Sieh dir an, was du bisher alles geschafft hast. Feiere ihn! Ab hier ist dein Weg vielleicht noch nicht klar, aber es gibt kein zurück mehr und du wirst es schaffen.
Ein Bekannter von mir kündigte zu diesem Zeitpunkt seinen Job um sich, ohne einen einzigen Klienten selbstständig zu machen. Für mich, auch wenn es mir ungewollt ähnlich ergangen ist, wäre das zu extrem. Es ist sicherlich der absolute Punkt ohne Wiederkehr. Von dort aus geht es nur noch in eine Richtung: Klienten finden.
Wie könnte dein Point of no Return aussehen? Was kannst du unternehmen, um dich anderen Verlockungen zu entziehen?
In dem Bereich finde ich die Veröffentlichung deiner Entscheidung derweil sehr gewinnbringend. Besprich deine Entscheidung mit Freunden. Schreib einen Artikel darüber. Schließ dich einer Gruppe an in der man sich gegenseitig bei dem Erreichen seiner Ziele unterstützt.
Was du tun kannst
Setze dir bei der Planung deiner Ziele einen Point of no Return. Bevor du diesen Punkt erreichst reflektierst du dein Ziel noch einmal. Hier kannst du die Reißleine ziehen. Wenn du dich entscheidest den Weg fortzuführen, gibt es ab jetzt kein Zurück mehr. Kein Lamentieren, keine neuen Entscheidungen für etwas Anderes. Es gibt nur noch dein Ziel. Andernfalls solltest du gezielt loslassen.
Wenn du feststeckst bedenke, dass es ein Teil deines Weges zum Ziel ist. Gehe Achtsam mit dir um. Achte darauf zu essen und, wenn möglich, genügend zu schlafen. Wenn du als Außenstehender beteiligt bist, sei da. Nicht mehr, vor allen Dingen nicht weniger.
Setzte deinen Punkt of no Return gezielt. Veröffentliche ihn. Besprich ihn. Suche dir Menschen, die dich unterstützen.
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Gut geschrieben, nur noch eine Ergänzung. Der Point of no Return kann auch eine Befreiung sein, ein Kokon, der abgestreift wird und der einem vorher die Luft zum Atmen genommen hat.
So erging es einer Klientin von mir nach einer mehrstündigen Mediation zusammen mit ihrem Ehemann. Die Ehe war aus, der Point of no Return liess die Frau aufleben, erblühen und erstrahlen, weil die Enge der Sprachlosigkeit zu Ende war.
Hier muss sich der Coach zurück halten und darf sich nur für sich selber freuen.
Liebe Grüße
Rolf
Schönen guten Tag,
Rolf.
Vielen Dank für deinen Kommentar und die damit verbundene Ergänzung!
Den Schritt der Befreiung sehe ich ebenfalls. Genauso sehe ich darin manchmal einen Schuss vor den Bug. Die Welle kann dich dann aus der Situation werfen und an neue Ufer tragen.
Liebe Grüße zurück.
Peter