Worum geht es?
Ich habe oft mit Klienten zu tun, die viele Träume haben. Leider trauen sie sich nicht, sie umzusetzen. Zum einen kommt das daher, das in ihrem Leben schon öfters etwas dazwischengekommen ist. Im ersten Teil geht es darum, dass das Leben organisch ist und warum du trotzdem Ziele setzen solltest. Träume leben funktioniert!
Der andere Bereich ist die Ergebnisorientierung. Hierum wird es im zweiten Teil gehen. Aus meiner Sicht solltest du dich nicht an Ergebnissen, sondern an deiner Motivation orientieren.
Das Leben ist organisch
Wir hören, gerade im beruflichen Bereich oft, dass das Leben linear ist. Du gehst zur Schule und bekommst einen möglichst guten Abschluss. Danach kommt entweder eine Lehre oder ein Studium, um in einem Beruf zu arbeiten, der dich finanziell absichert. Wenn du einen „guten“ Beruf gefunden hast, heiratest du deinen Partner. Ihr bekommt Kinder. Wenn es besonders gut läuft, baut ihr ein Haus. Darin lebt ihr glücklich und zufrieden, bis ans Ende eurer Tage.
Das ist ein schöner Lebenstraum. Leider, oder vielleicht Gott sei Dank, läuft das Leben nicht so gradlinig. Berufliche Perspektiven ändern sich, sogar die Idee deines Lebens wird sich ändern. Kannst du dich noch daran erinnern, was du dir für ein Leben mit vierzehn vorgestellt hast?
Das Leben der andern
Ich unterhalte mich gerne mit älteren Menschen. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass ihr Leben anders gelaufen ist, als sie es sich vorstellten. Sie hatten einen guten Plan und plötzlich kam das Leben. Es gibt einen schönen Spruch: „Jeder, noch so gute Plan funktioniert, bis das Leben hinzukommt.“ Sie wechselten ihren Beruf, ihren Lebensmittelpunkt oder ihre Partner. Voller Stolz erzählen diese Menschen davon, wie sie Risiken eingegangen sind und Probleme gelöst haben. Die Menschen, mit denen ich geredet habe, haben ihre Träume gelebt. Träume ändern sich.
Wenn du Biographien von erfolgreichen Menschen liest, wird dir auffallen, dass es bei vielen keine klare Linie gibt. Ich würde dir empfehlen Biographien zu lesen oder zu hören. Hierbei wirst du mit Sicherheit auf Ähnlichkeiten zu deinem Leben stoßen. Das kann dich motivieren, deinen Weg weiter zu gehen und deine Träume leben zu können.
Mein Leben ist ebenso anders verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Beruflich gesehen habe ich heute nichts mehr mit meiner Grundausbildung oder dem Studium zu tun. Erst habe ich Fernmeldeinstallateur gelernt, dann Elektrotechnik studiert. Ich hatte vor, mir in der Medizintechnik einen Namen zu machen. Gegen Ende meines Studiums stellte ich fest, dass mich Menschen weitaus mehr faszinieren. Ein Berufswechsel war angesagt. Das sollte nicht der Letzte bleiben.
Rückwirkend betrachtet lassen sich Entwicklungen gut erklären, auch bei mir. Wir leben aber nun mal vorwärts. Vielleicht nimmst du dir die Zeit und schaust dir deine Lebensentwicklung an. Was hat in deinem Leben dazu geführt, dass dein Leben heute so ist, wie du es gerade lebst? In Seve Jobs Biografie kannst du lesen, dass der für ihn wichtigste Schritt in seinem Leben, das Erlernen von Kalligraphie war. Augenscheinlich hat Kalligraphie erst einmal nichts mit Computern zu tun. Rückwirkend erklärt es seine Liebe zum Detail.
Träume leben heißt Ziele setzen
Wenn das Leben organisch ist und auf den ersten Blick aus vielen Zufällen besteht, ist es dann überhaupt sinnvoll Ziele zu planen? Aus meiner Sicht: „In jedem Fall!!“ Nicht umsonst habe ich eine ganze Reihe zu dem Thema geschrieben.
Wenn du deine Träume in Ziele verwandelst, gehst du in deine Leidenschaft. Diese Leidenschaft wirst du ausstahlen. Dadurch hilfst du dem Zufall, also dem, was dir zu fällt, auf die Sprünge. Dir werden Menschen und Dinge begegnen, die dir sonst vielleicht nicht aufgefallen wären. Hierdurch können sich deine Träume entwickeln, teilweise auch in eine andere Richtung.
Solltest du dir keine Ziele setzen, werden andere Menschen dir ihre Ziele überstülpen. Du wirst von der Menge mitgerissen und entfernst dich von deiner Einzigartigkeit. Träume leben bedeutet, zu handeln. Fang an, jetzt! Mach dir zu mindestens ein paar Stichpunkte und dann setze dein Ziel.
Wenn du dich auf dem Weg zu deinem Ziel bewegst, leg die Scheuklappen ab. Schau nach links und rechts. Was kommt auf dich zu? Welche Kontakte hast du? Welcher Buchtitel springt dich an? Die Kunst hierbei besteht darin, eine Balance zu finden. Das „Fähnchen im Wind“ das nach kurzer Zeit wieder ein neues Ziel hat, wird nichts umsetzen. Der „Fanatiker“, der nur noch sein Ziel vor Augen hat, wird viele Möglichkeiten übersehen. Es ist sinnvoll, dem Leben seinen Raum zu gönnen. Offen zu sein für Möglichkeiten, die sich auf dem Weg zum Ziel ergeben. Dann können wahre Wunder geschehen!
Sollte das Leben mal dazwischenfunken, so ist das halt. Wenn du dein Leben und deinen Weg regelmäßig reflektierst, wirst du auf deinen Weg zurückkommen. Meist bist du dann schon einen ganzen Schritt weiter.
Wir leben in einer Ergebnisgesellschaft!
In den Medien und im Volksmund heißt es, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben. Ich halte diese Aussage für falsch. Die Leistung, die wir bringen interessiert nur wenige. Was zählt, ist das Ergebnis. Das fängt schon in der Schule an. Wie sehr du dich für eine Note auch anstrengen musstest, wichtig war nachher nur die Note.
Bei den Olympischen Spielen bekommen wir mit, wer eine Medaille gewonnen hat. Mittlerweile gibt es schon mal das ein oder andere Interview mit Menschen, die ihre persönliche Bestleistung überboten haben. Dennoch ist das eine Ausnahme.
Bei meinem Studium war klar, was folgen könnte. Zumindest für die anderen. Das Entsetzen, das ich einen alternativen Weg eingeschlagen hatte, war groß. Nicht nur in meiner Familie. Wenn ich hingegen Germanistik studiert hätte, wäre die Frage nach dem Ergebnis sicherlich direkt gekommen. „Was willste denn damit machen?“ „Möchtest wohl Taxifahrer werden?“
Ähnlich verhält es sich mit diesem Blog. Die Frage, die zuerst kam war: „Und, was bringt das?“ gefolgt von „Wen möchtest du ansprechen? Welche Themen wirst du bringen?“ … Sicherlich gute Fragen! Träume leben bedeutet manchmal auch, sich auf den Weg zu machen und sich dabei weiter zu entwickeln. Wenn du dir meine ersten Artikel ansiehst, wirst du den Unterschied jetzt schon feststellen. Das schon nach ein paar Monaten. Anfangs hatte ich nur eine schemenhafte Vorstellung von dem, was ich erreichen möchte. Mein Bild wird immer klarer und die Entwicklung rückwirkend deutlich.
Mir geht es manchmal so, dass ich meine Träume erst einmal für mich behalte, da ich die Antworten nach dem Ergebnis (anfangs) nicht geben kann. Bei mir ist es oftmals ein Bauchgefühl. Fragen nach dem Ergebnis bringen mich eher aus dem Konzept. Einige meine Ideen, sind aus diesem Grund nie in die Umsetzung gegangen, was ich rückblickend schade finde. Zum Teil ist ihre Zeit vorbei. Andere hole ich nach.
Träume leben – und das Ergebnis
Da wir so stark auf Ergebnisse fokussiert sind, gestatten wir uns manche Träume einfach nicht. „Das interessiert doch eh keinen! Kann man denn davon Leben? Bin ich gut genug dafür?“ sind Fragen und Aussagen, die uns von unserem Weg abbringen können.
Wenn du einen Traum hast, beginne ihn umzusetzen. Du hast alles, was du dafür brauchst! Manches wird sich auf dem Weg ergeben. Statt dich nach dem Ergebnis zu fragen, frage nach deiner Motivation. Wenn du andere unterstützen möchtest, streich die Frage nach dem Ergebnis aus deinem Wortschatz. Du wirst bereichernde Gespräche haben, wenn du nach der Motivation fragst. „Endlich jemand der sich für mich interessiert!“ Sind dann Gedanken, die zu Ausdruck kommen.
Wenn du in deiner Motivation bleibst und deine Träume lebst, werden sich die Ergebnisse von alleine einstellen.
Träume leben – planen
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, solltest du aus deinen Träumen ein Ziel gestalten und anfangen. Wenn du Zeit hast, schau in meinen Artikel „In 6 Schritten vom Wunsch zum Ziel“.
Wenn du beginnst, deine Träume zu leben, nimm dir jede Woche Zeit zur Reflexion. Schreibe dir kurz auf, was du in dieser Woche gelernt hast. Wir nehmen viele Sachen zu schnell als selbstverständlich hin. Wenn du bewusst über deine Entwicklung nachdenkst, wirst du deine Motivation steigern.
Ich halte viel, vom Handschriftlichen planen und reflektieren. Nutze Farben, Bilder, Geschichten … alles, was dich auf deinem Weg begleitet. Setze dich dabei nicht unter Druck. Gönne deinen Gedanken zu wandern, Assoziationen zu bilden und komm dann auf deinen Traum zurück.
Fazit
Deine Träume zu leben wird dich unglaublich bereichern! Las dem Leben seinen Raum und bleib auf Kurs. Gehe spielerisch an deine Träume heran und sei offen für Zufälle. Schau mehr auf deine Motivation als auf das Ergebnis. Reflektiere wöchentlich, was du gelernt hast.
Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich freuen von dir zu hören. Natürlich auch gerne bei Fragen oder Anregungen.
Viel Glück mit deinen Träumen
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Ja, Peter Wiesejahn, das stimmt: Es gibt nix Gutes, außer man tut es. Was mir sonst noch einfällt dazu ist der alte Soren Kierkegaard “Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muß man es vorwärts.” – Am geflügelten Wort “Lebe Deine Träume”, stoße ich mich immer etwas. Wenn ich z.B. von den Alpen träume oder gar Albträume habe, dann wollen die mir zwar etwas sagen, aber nicht: lebe mich! … Aber das ist ein anderes Thema und ich weiß, dass Du ja nicht den Traum im engeren Sinne meinst … Da schreibe ich vielleicht mal was zu: Wiederholungsträume, -zwang, Traum als Probehandlung etc. nach dem Blog ist vor dem Blog
„wink“-Emoticon
Neues auf: http://www.WehrWolter.com
Hallo lieber Hans,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich bin hier selber etwas hin und her gerissen.
„Lebe deine Träume“ ist natürlich plakativ. Denn mal ehrlich, wer möchte das nicht gerne. Außer es sind die von dir benannten Traumarten.
Manch mal wird „Lebe deine Träume“ auch ein Anspruch. Nach dem Motto: „Wenn ich meine Träume nicht lebe, genüge ich nicht.“ Das kann zu einer Gefahr werden und in dunkle Träume rutschen. Hier gilt es gut mit sich umzugehen. Also dem zweiten Standbein in meinem Blog.
Leider kennen wir beide genug Menschen, die in von ihren dunklen Träumen verfolgt werden oder sogar in ihnen fest hängen. Ich glaube, dass dies Thema besser bei dir als bei mir aufgehoben ist.
In meinem Blog und in diesem Artikel, möchte ich die Leser ermutigen, Wünsche, Hoffnungen und Träume (die von denen eine gute Energie ausgeht) umzusetzen. Nur allzu oft erlebe ich Menschen, die sich nicht trauen Dinge anzugehen. Daher erlaube ich mir auch plakativ zu sein.
Deinen Einwand finde ich gut und freue mich jetzt schon auf den Artikel in deinem Blog.
Vielen Dank auch für die Erinnerung an Soren Kierkegaard. Ich finde es schon sehr spannend, wie Ideen in unsere Gedanken übergehen. Ich hätte nicht gewusst, woher ich die Idee habe. Dabei finde ich es gerade wichtig, die Menschen von denen ich profitierte zu erwähnen.
Hans Wolter findest du hier.
Leiberr Peter,
vielen Dank für deine Anregungen in dem Artikel. Wenn ich das Tehma, lebe deinen Traum, weiter fortsetze, dann brauche ich ein starkes Selbstbewusstsein, ein großes Selbstvertrauen und eine große innere Stärke, um die Widersprüche von den gutgemeinten Ratschlägen aushalten zu können.
Ja das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen wächst auch mit der Erfahrung, wie Widersprüche sich auflösen. Blos weil alle sagen dass es nicht geht, geht es in einer anderen Weise doch.
Mit Freude und Respekt
Uli
Hallo Ulrich,
leider wurde dein Kommentar erst heute angezeigt, nachdem zwei weitere eingetroffen sind. Es freut mich immer, wenn ich für Anregungen sorgen kann. Das ist schließlich der Grund für diesen Blog.
Ich glaube nicht, dass sich alle Wiedersprüche auflösen lassen. Ich persönlich finde es sehr wichtig, mit einem „sowohl als auch“ durch das Leben zu gehen. Letztendlich also damit leben zu können, dass es Widersprüche gibt und ich dennoch meinen Weg gehe.
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Peter