Worum geht es?
Du möchtest das deine Beziehungen dich bereichern. Eventuell geht es darum, dass du Beziehungen mehr beleben oder neue aufbauen, möchtest. Mit diesem Artikel möchte ich eine weitere Rubrik eröffnen, die dich darin unterstützt. Ich wünsche dir jetzt schon viel Freude und ein bereicherndes Miteinander.
Wir alle leben in Beziehungen
Wenn du das hier liest, gehe ich davon aus, dass du nicht das Leben eines Einsiedlers gewählt hast. Du hast Beziehungen zu deinen Mitmenschen. In diesem Bereich geht es darum, seine Beziehungen „gewinnbringend“ zu gestalten. Gewinnbringend bedeutet in dem Zusammenhang, dass die Menschen, denen du begegnest, sich nach der Begegnung bereichert fühlen. Für dich soll das Gleiche gelten.
Sicherlich kennst du Menschen, die einen Raum betreten und alle Blicke wenden sich ihnen zu. Auf der anderen Seite gibt es die Personen, bei denen keiner merkt, dass sie auf der Party waren. Ich möchte dich in dieser Rubrik darin unterstützen, mehr zum ersten Kreis zu gehören. Vielleicht wirst du nicht der tollste Hecht im Karpfenteich, für den schönsten Zander reicht es allemal.
Beziehungen zu dir selber
Du hast richtig gelesen. Dort steht Beziehungen! Wenn du in unserer Gesellschaft lebst, bist du in verschiedenen Rollen unterwegs. Du bist Chef, Mutter, Kind, Bruder und so weiter. In den verschiedenen Rollen hast du unterschiedliche Beziehungen, zu anderen und auch zu dir. Als Chef wirst du in vielen Fällen mehr Klarheit von dir erwarten und dich stärker abgrenzen wollen. Als Vater geht es um Nähe und darum manchmal, fünfe gerade sein zu lassen.
Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, dass du durch alle Rollen hindurch eine eindeutige Persönlichkeit entwickelst. Du sollst für deine Umgebung erkennbar sein.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Die wichtigste Beziehung ist die zu dir und sie sollte freundschaftlich sein. Sei dir der beste Freund der Welt! Wenn du eine gute Beziehung zu dir hast, werden auch deine Beziehungen zu anderen dich bereichern.
Menschen fühlen sich bei jemanden wohl, der ihren Selbstwert stärkt. Wenn du den Selbstwert von anderen Stärken möchtest, solltest du es dir selbst Wert sein. Das heißt auch an dieser Stelle kommt dein eigener Selbstwert zuerst.
Hierbei geht es nicht um einen Ego-Trip. Das würde am Ende eher zur Beendigung von Beziehungen führen. Ich finde die Aussage, „Liebe dich selbst wie deinen Nächsten!“ von Stephen Gilligan bemerkenswert und sehr passend.
Selbstwert und Beziehungen
In meinem Artikel „Selbstwert und die Anderen“ habe ich schon mal darüber geschrieben, dass wir unseren Wert nicht von anderen abhängig machen sollten. Es wäre dann ja auch „Anderwert“ statt „Selbstwert“. Und dennoch gehören die anderen dazu.
Ein arabisches Sprichwort sagt: „Ich erkenne mich in den Augen meines Gegenübers.“ Manchmal geht es mir so, dass mir nicht alles gefällt, was ich dort sehe. Zum Beispiel kommt mir der Gedanke: „Der versteht mich einfach nicht.“ in den Sinn. Wenn ich die Verantwortung für mein Leben übernehme, wird daraus die Frage: „Wie verständlich habe ich mich ausgedrückt?“ Es ist also nicht immer ganz angenehm, die Verantwortung für mich, mein Leben und meine Beziehungen zu übernehmen.
Es geht darum, die oben erwähnte, Freundlichkeit mit sich zu leben. Mich anzunehmen mit all meinen kleinen Ticks und so manchem Fehler bedeutet frei zu sein. Wenn du deine „Schattenseiten“ anerkennst und dennoch gut mit dir umgehst, können andre keinen Finger in die Wunde legen.
Das Versöhnen mit den Schattenseiten gibt dir Entscheidungsfreiheit. Du kannst entscheiden, ob du etwas an deinem Körper, deiner Persönlichkeit verändern willst oder nicht. Eines ist klar, du wirst nie von allen gemocht werden. Wenn du dich, jenseits aller vermeintlichen Fehler und Schwächen annehmen kannst, wird sich dein Selbstwertgefühl stärken.
In meiner Praxis habe ich öfters mit Klienten zu tun, die ein zartes Selbstwertgefühl haben. Mit ihnen mache ich dann eine kleine Übung. Ich nehme einen 50 € Schein und frage sie, welchen Wert er hat. Die Antwort ist klar. Dann nehme ich den Schein, zerknülle ihn, trample darauf rum falte ihn vorsichtig auseinander und frage erneut nach dem Wert des Scheines. Der Wert hat sich natürlich nicht verändert. Deswegen mache ich meinen Klienten und hoffentlich jetzt auch dir damit bewusst, dass du deinen Wert bestimmst und niemand ihn verändern kann, außer dir selbst.
Schau dir doch auch noch meinen Artikel „Warum du nicht alles persönlich nehmen solltest“ an.
In meiner Trainerausbildung habe ich von einer Studie gehört. In der Studie geht es darum, dass uns 30 Prozent der Menschen, denen wir begegnen, nicht mögen. Das „nicht gemocht werden“ hat nichts mit dir zu tun. Zum Großteil sind es Übertragungen, die andere Menschen mit unserem Aussehen oder Verhalten verbinden. Mal ehrlich, wer kennt dich schon so gut, dass er wirklich sagen kann: „Ich mag dich nicht.“ Solche Urteile fallen in Sekunden und beinhalten nicht die Zeit dich kennen zu lernen. Vergiss diese Menschen einfach. Die beeindruckende Botschaft ist, dass 70 Prozent sich die Mühe machen würden, dich besser kennen zu lernen. Konzentriere dich auf sie.
Wie heißt es bei Max Rabe so schön: „Küssen kann man nicht allein.“ Oder wie der Volksmund sagt: „Willst du dein Glück verdoppeln, teile es.“ Die schöne Seite der Beziehungen möchte ich dir nicht vorenthalten. Ich habe grade auf Twitter ein Bild von fünf Frauen am Strand gesehen. Sie feierten ihre 30-jährige Freundschaft. Freunde können uns Halt geben. Freundschaften wachsen und du kannst deinen Teil dazu beitragen. Auch hierauf werden wir eingehen.
In meiner Coachingausbildung sprachen wir von einem Biotop. Ich finde, dass das ein wundervolles Bild ist. Welches Biotop brauchst du, um gut gedeihen und wachsen zu können?
Da ich glaube, dass ein guter Selbstwert die beste Voraussetzung ist, um gewinnbringende Beziehungen zu gestalten, werde ich in dieser Rubrik darauf zurückkommen. Die Wechselwirkung zwischen gelingenden Beziehungen und dem Selbstwert möchte ich nicht verschweigen. Je einfacher und angenehmer es dir gelingt, faszinierende sowie bereichernde Beziehungen zu erleben, umso stärker wird dein Selbstwertgefühl werden. Und umgekehrt je stärker dein Selbstwert ist, umso bereichernder werden deine Beziehungen sein.
Autonomie und Zugehörigkeit
Zu diesem Thema habe ich mich sehr lange mit Hans Wolter unterhalten. Seinen Blog findest du hier.
Der Spagat zwischen Autonomie und Zugehörigkeit prägt unser gesamtes Leben. Spätestens mit der Pubertät befinden wir uns in diesem Spannungsfeld. Wie weit können wir unser Leben autonom gestalten und dennoch zu einer Gemeinschaft gehören?
In diesem Bereich liegen auch die Gründe für, allen gefallen zu wollen, Perfektionismus und Harmoniesucht. Die Angst aus der Gemeinschaft zu fallen steckt uns seit der Steinzeit in den Genen. Das kann zur Falle werden. Wenn wir uns zu sehr auf die Gemeinschaft konzentrieren und unsere Bedürfnisse dafür opfern, werden wir nicht für „Voll genommen“.
Grenzen setzen und Konflikte
Es ist wichtig, Grenzen zu setzen. Nur wer Grenzen setzt, wird auch respektiert. Manchmal fällt uns das aber richtig schwer. Die Gründe liegen in der oben genannten Zugehörigkeit und der Angst vor Verlust.
Wenn unser Selbstwert hoch ist, sind wir eher bereit Grenzen zu setzen. Wir sind bereit für uns und die Sachen, die uns am Herzen liegen, Konflikte auszuhalten. Statt einem zögerlichen „Das finde ich jetzt aber gar nicht nett von dir.“ bringen mit Stimme und Körpersprache zu Ausdruck, dass mit uns zu rechnen ist.
Grenzen müssen nicht mit der Brechstange gesetzt werden. Auch mit diesem Bereich werden wir uns eingehender beschäftigen. Einen kleinen Artikel zu dem Thema findest du hier.
Tipps und Tricks
Ich möchte dir in dieser Rubrik auch einige Tipps und Tricks an die Hand geben, die dir helfen sollen, deine Beziehungen positiv zu gestalten. Ein Beispiel findest du in meinem Artikel „Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte“.
Ich weiß, dass sich das technisch anhört. Ich möchte dich einladen, die Ideen auszuprobieren. Was zu dir passt, wirst du beibehalten der Rest gerät in Vergessenheit.
Bin ich dann noch authentisch?
Für mich ist das vergleichbar mit dem Autofahren. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Fahrstunde. Gas, Kupplung, Bremse, Blinker, Rückspiegel … ich war schweiß gebadet. War ich da authentisch? Sicherlich ja, ich war Anfänger. Heute funktioniert das alles automatisch. Bin ich heute ein authentischer Autofahrer? Sicherlich!
Gerade, wenn du neue Verhaltensweisen ausprobierst, dazu möchte ich die ausdrücklich einladen, wirken sie am Anfang holprig. Das legt sich mit der Zeit. Je mehr du dein neues Verhalten planst und übst, umso authentischer wirst du wirken.
Fazit
Bereichernde Beziehungen sind möglich. Wenn du dir das Ziel setzt, solche Beziehungen zu führen, solltest du dieses bewusst angehen. An einem Plan zu deiner persönlichen Weiterentwicklung wirst du ein wenig arbeiten müssen. Hier findest du eine gute Grundlage dazu.
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