Worum geht es?
Die Sprache des Unterbewusstsein sind Bilder und Gefühle. Ich beschreibe dir kurz, wie es zu dem Artikel gekommen ist. Dann möchte ich dich zu einem Experiment einladen. Nachdem ich dir kurz dargestellt habe, warum Bilder so wirkungsvoll sind, möchte ich dir aufzeigen, wie du sie für dich nutzen kannst.
Zur Reihe über das Unterbewusstsein
Ursprünglich wollte ich bereits in meinem Artikel „In deinem Leben wirklich etwas verändern“ über das Thema Unterbewusstsein schreiben. Das hätte den Artikel in die Länge gezogen. Da ich darüber Hinaus noch einen Artikel über „Träume“ plane, war klar, dass ich dem Unterbewusstsein mehr Raum geben möchte. Hierdurch ist eine Reihe zu diesem Thema entstanden.
Die Wörter Unterbewusstsein und das Unbewusste verwende ich Synonym. In diesem Artikel benutze ich durchgehend das Wort Unterbewusstsein. Im nächsten Artikel ist es dann das Unbewusste. Lass dich dadurch nicht irritieren. Die Verwendung der beiden Worte hat was mit Google und Co. zu tun.
Das Unterbewusstsein hat leider noch einen eher destruktiven Stand in unserer Gesellschaft. Nach wie vor wird es mit negativen Dingen und Trieben alla „Dr. Jeckel und Mr. Hide“ belegt. Das hat es nicht verdient!
Ein Experiment
Ich möchte dir am Anfang ein kleines Experiment vorschlagen. Dafür benötigst du ein Pendel. Keine Bange, es wird jetzt nicht esoterisch. Ich erkläre dir nachher, was da passiert. Ein ganz einfaches Pendel kannst du aus einer Wäscheklammer an einem Stück Schnur basteln.
Du nimmst das Pendel in deine Hand und stützt den Unterarm ganz locker auf deinem Knie an. Das Pendel sollte circa drei Zentimeter über dem Boden hängen. Ab jetzt ist es wichtig, dass du den Arm und die Hand ganz locker hältst. Dann lese dir bitte den nächsten Schritt durch, bevor du mit der Übung beginnst.
Schließe, nachdem du das folgende gelesen hast, die Augen. Stell dir eine Situation vor in der sich ein Gegenstand oder eine Person, im Kreis bewegt. Zum Beispiel eine Kugel, die auf einer Kreisbahn läuft, Radfahrer, Eisschnellläufer, die auf einer Runde ihre Bahnen ziehen oder etwas Ähnliches. Verfolge die Kugel beziehungsweise den Eisschnellläufer mit den Augen. Eine Runde folgt der nächsten. Wenn du dir das eine Zeit lang vorgestellt hast, öffne die Augen und schau auf dein Pendel. Probiere es jetzt aus.
Bei den meisten Menschen wird sich das Pendel jetzt ebenfalls im Kreis drehen. Wenn das bei dir nicht der Fall ist, es gibt immer Ausnahmen und das sagt nichts über dich aus. Vielleicht solltest du mir dann einfach glauben, wie viel Einfluss Bilder auf uns haben.
Du kannst die Übung auch noch einmal Wiederholen und dir das Pendel einer Uhr vorstellen oder ein Tennismatch, bei dem du den Ball beobachtest. Hier würde „dein“ Pendel seitlich ausschlagen.
Ich finde dieses Experiment phantastisch. Für mich zeigt es sehr eindrucksvoll, welche Wirkung Bilder auf uns haben.
Was passiert hier?
Vor dem Hintergrund der Entwicklung jedes Menschen hat unser Unterbewusstsein gelernt, wie Bewegungen zusammengehören. Manchmal wird dieser Zusammenhang auch Muskelgedächtnis genannt. Ohne dein bewusstes Zutun sendet dein Gehirn kleine, unbemerkte Impulse an deine Muskeln und erzeugt so Kontraktionen.
Diese Kontraktionen bewirken, dass deine Hand sich unbemerkt kreisförmig bewegt. Damit bringt sie das Pendel zum Schwingen. Je größer der Abstand zwischen deiner Hand und dem Pendel ist, umso länger dauert es zwar, bis das Pendel schwingt, es wird aber deutlicher schwingen.
Etwas Ähnliches passiert, wenn wir das Gefühl haben, das uns ein Mensch belügt. Ein Teil der Körpersprache können wir nicht beeinflussen. Die Fernsehserie „Lie to me“ baut genau auf dieser Idee auf. Da ich diesen Bereich schon in meinem Artikel zum sicheren Auftreten dargestellt habe, lasse ich es jetzt dabei. Gehen wir zurück zu den Bildern.
Was macht Bilder so wirkungsvoll?
Bilder hast du schon wahrgenommen, bevor du die Möglichkeiten von Sprache hattest. Sie liegen also im vorsprachlichen Bereich. Aus diesen Bildern heraus entwickelte sich deine Sprache. Du hattest das Bild der Menschen, die sich um dich kümmern. Sehr zu ihrem Stolz hast du diesen (bewegten) Bildern Namen wie „Mama“ oder „Papa“ gegeben. Du konntest ihr Gesicht jedoch schon viel früher mit „sehr wichtig für mich“ identifizieren.
Du kennst sicherlich die Redewendung: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.“ Bilder sind vielschichtig und geben eine gute Übersicht. Stell dir mal vor, dass du einem Fremden erzählen solltest, wie dein Wohnzimmer aussieht. Was steht wo, wie sind die Dinge angeordnet, welche Farben haben sie … Wie viel einfacher wäre es da, ihm ein Bild von deinem Wohnzimmer zu zeigen und ihm die Dinge dabei zu erklären.
Die Wirkung von Bildern
Die Macht der Bilder kannst du auch in der Werbung, dem Kino oder Fernsehen erkennen. Hier werden Bilder eingesetzt, um eine Dramaturgie zu erzeugen. Diese Bilder beeinflussen unser Leben maßgeblich.
Bilder sprechen uns ganzheitlicher an. Während Sprache, ob gesprochen oder geschrieben, eher den rationalen, digitalen, Bereich unseres Gehirns anspricht, gehen Bilder ins Analoge. Sie lösen gleichermaßen stärker Emotionen in uns aus, als Sprache das könnte. E-motion ist das, was uns bewegt. Und um Bewegung geht es, wenn du diene Ziele erreichen möchtest.
Die Sprache unseres Unterbewusstseins sind Gefühle, Bilder und Symbole. Genau genommen sind Symbole ja auch Bilder. Diese Vorliebe deines Unterbewusstseins kannst du für dich nutzen.
Wie kannst du das für dich nutzen?
Wenn ein Architekt ein Haus plant, hat er meist zuerst ein Bild des fertigen Hauses vor seinem geistigen Auge. Bevor er das Haus baut, setzt er seine Vision, sein geistiges Bild, in eine Skizze und dann in einen Bauplan um. Er plant seine Vision und geht dabei Schritt für Schritt vor. Du solltest das genauso tun.
Egal, welche Ziele du dir steckst, mache dir ein Bild davon. Am besten ist es, wenn du es selber zeichnest. Zeichnen kann jeder. Schau dir auch meine Beschreibung über Sketchnotes an. Solltest du allerdings Sorge haben, dass es jemand anderes sieht, suche dir ein passendes Bild und drucke es aus. Im Internet findest du zu fast jedem Thema etwas Passendes. Nimm dein Unterbewusstsein mit auf die Reise zum Ziel. Wie du, nachdem du dein Bild gefunden hast am besten planst, hatte ich schon ausführlich beschrieben.
Das Unterbewusstsein mitnehmen
Die Idee des „Vision – Board“ ist schon recht alt. Du gestaltest ein Plakat von Din A4 bis Din A0 mit all deinen Zielen. Für jedes Ziel suchst du dir ein Bild und klebst es auf dieses Plakat. Das Plakat hängst du so auf, dass du es möglichst oft siehst.
Das wird dich immer wieder an deine Ziele erinnern, sie im Unterbewusstsein verankern und dafür sorgen, dass du auf Kurs bleibst.
Ich selber nutze Bilder, um das alte Jahr zu reflektieren und das neue Jahr zu planen. Darüber hinaus habe ich einen „Fünf Jahres Plan“ an der Wand hängen. Dieser ist voll mit Bildern und Notizen. Für beides nutze ich einen Fotokleber, der sich wieder lösen lässt. So kann ich die Dinge verschieben, wenn es angebracht ist.
Das Unterbewusstsein anderer bereichern
Wenn du andere motivieren oder für dich einnehmen möchtest, verwende möglichst oft Sprachbilder und Metaphern. Hier ein kleines Beispiel:
Statt zu sagen: „Sehnsüchte vergehen schnell wieder.“ Könntest du beispielsweise folgende Aussage verwenden: „Sehnsüchte schweben oft nur einen Moment lang in der Luft. Sie sind Spiegelbilder auf dem Wasser, die sich jederzeit wieder auflösen können.“ (happinez 1/2016)
Suche gezielt nach solchen Sprachbildern und übernimm sie nach und nach in deinen Wortschatz. Achte darauf, dass sie zu dir passen, sonst wirken sie schnell aufgesetzt. Gute Wortbilder findest du in der Literatur, der Werbung und in Zitaten. Vermeide dabei möglichst Stereotypen wie: „Morgenstund hat Gold im Mund.“ Finde deine eigenen Bilder. Damit erweiterst du auch dein Blickfeld. Wenn du in anderen Worten denkst, hat das ebenfalls einen Einfluss auf dein Handeln.
Menschen lieben Geschichten und Sprachbilder sind nichts Anderes als kleine Erzählungen. Die Menschen werden dir mehr Beachtung schenken und dir vermehrt zuhören.
Viel Spaß beim Umgang mit Bildern, tatsächlichen und in der Sprache!
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Vielen Dank für den anregenden Artikel, Peter. Ein Vision Board in Form einer Collage hilft auch mir gut, meine langfristigen Ziele zu verankern. Eine große Stärke von Bildern (oder bildhaft erzählten Geschichten) ist, dass sie direkt an unsere Emotionen und innere Ressourcen andocken und so unsere Motivation beeinflussen. Deshalb habe ich eine ganzes Set an Fotos, aus dem ich (oder meine Klienten) je nach Stimmung eines auswählen und dazu frei assozieren… Die Bilder in deinem Artikel gefallen mir auch sehr.