Ein einfaches Fangspiel. Die „Angst“ gefangen zu werden und das Aufkreischen, wenn ich es auf die andere Seite geschafft habe. Ich erinnere mich, dass ich als Kind viel mit Ängsten gespielt habe. Mein Bruder war im Kino, ich weiß es noch wie heute. Der Film hieß „Barfuß durch die grüne Hölle.“
Für mich, mein Bruder ist acht Jahre älter, taten sich vor meinem Auge grüne Teufel und kleine grüne Schleimmonster auf. Auch mit ihnen spielte ich. Der Keller war kein freundlicher Ort für mich. Ich hatte Angst, wenn ich alleine dort runter musste.
Nach dem mein Bruder mir den Filmtitel genannt hatte, machte ich ein Spiel aus dem Kellerbesuch. Meine Aufgabe war es den grünen Teufeln und Monstern auf dem Weg auszuweichen. Das konnte ich, indem ich auf bestimmte Fliesen sprang. Verpasste ich eine, musste ich zurück zur Treppe und von vorne anfangen. Die Angst vor dem Keller verfolg.
Andere Ängste verspielte ich mit „Big Jim“ Puppen oder unserem Hund. Der musste damals für vieles herhalten. Einige meiner Ängste konnte ich so überwinden. Das alles machte ich mir als junger Mann noch einmal zu Nutze. Zu meinem Glück vielen mir meine Kindheitsspiele wieder ein.
Ich war schüchtern. Hatte deutlich Angst davor Menschen, die ich nicht kannte anzusprechen. Ich hatte Angst vor Ablehnung. Mir sind dann, wie gesagt, meine Kinderspiele wieder eingefallen. So machte ich ein Spiel daraus, fremde Menschen anzusprechen.
Es ging erst einmal darum, nach der Urzeit zu fragen. Ich „durfte“ erst nach Hause, wenn ich zehn Personen nach der Uhrzeit gefragt hatte. Nach und nach steigerte ich das Pensum und verringerte die Anzahl. Erst mindestens zwei Interaktionen, dann vier. Mir hat das sehr geholfen.
Auch heute, wenn ich mal wieder einer „kleinen Angst“ auffinde, überlege ich mir, ob ich mit dieser Angst spielen kann. Ich freue mich immer noch, wie ein kleines Kind, wenn mir ein Spiel einfällt.
Und du?
Welcher deiner Ängste könntest du dich spielerisch annähern?