Worum geht es?
Erst einmal möchte ich dir aufzeigen, was visualisieren ist. Nachdem ich dir die Vorteile des Visualisierens aufgezeigt habe, schlage ich dir drei Übungen vor, die aufeinander aufbauen. Die Übungen sollen dich unterstützen, die Möglichkeiten des Visualisierens auszubauen.Visualisieren lernen ist im Grunde ganz einfach
Was bedeutet visualisieren?
Visualisieren ist unsrer Möglichkeit Bilder in unserem Kopf entstehen zu lassen. Bestimmt kennst du den Begriff Kopfkino. Das sind die Situationen, in denen unser Geist sich scheinbar selbstständig macht. Bilder und Gedanken rasen durch unser Gehirn. Ein Bild, ein Wort, ein Geräusch oder ein Geruch hat in uns „etwas“ ausgelöst. Gerüche wirken besonders stark. Ziemlich wirksam ist das Kopfkino im Bereich der Erotik. Es würde mich nicht wundern, wenn das Wort „Erotik“ bei dir schon einen eigenen Film ausgelöst hat.
Wir alle visualisieren täglich mehrere tausend Mal. Dieses Visualisieren geht so schnell, dass es oft unbemerkt bleibt. Wenn wir keine Möglichkeit des Visualisierens hätten, würden wir unser Auto oder unsere Wohnung kaum wiederfinden. Wir vergleichen ein inneres Bild von unserem Auto mit dem Auto, das wir vor uns sehen. Stimmen beide Bilder überein, ist es mit hoher Sicherheit unser Auto. Da der Prozess so schnell und unbewusst abläuft, bekommen wir ihn, wie gesagt, meist nicht mit.
Aus diesem Grund gibt es immer wieder Menschen, die sagen, dass sie nicht visualisieren können. Vielleicht bist du dir deiner Träume heute selten bewusst, an den ein oder anderen Traum aus deiner Kindheit erinnerst du dich bestimmt. Träumen ist visualisieren in Vollendung. In ihnen kommen alle Sinne zum Einsatz. Wenn du in deinem Leben schon einen einzigen Traum hattest, kannst du visualisieren. Das ist wie Fahrrad fahren, dass verlernt man nie!
Wir wollen nun weg vom Kopfkino oder Traum gehen und uns um das geplante Visualisieren kümmern. Eigentlich bezieht sich „viso-alisieren“ nur auf Bilder. Ich möchte mit dir ein Stück weitergehen. Nach und nach sollen die anderen Sinne zum Zuge kommen.
Visualisieren lernen, was bringt es dir?
Ich bin mir sicher, das dir „zu visualisieren“ enorme Vorteile bringt. Gerade im Bereich „Ziele“ kann eine gute Visualisierung deine Motivation deutlich steigern. Bei vielen Ideen und Übungen, in diesem Blog, greife ich auf das „visualisieren“ zurück. Eventuell hast du schon mal vom Mentaltraining der Sportler gehört. Ein Skiläufer stellt sich seine gesamte Abfahrt bildlich vor. Dieses Mentaltraining ist Visualisierung.
Visualisieren wird deine Konzentration stärken. Mit ihr kannst du üben, deinen Geist auf dem Weg zu halten, damit er, zu mindestens zeitweise, kein Eigenleben entwickelt. Ganz eingrenzen lässt er sich glücklicherweise nicht.
Wenn du gelernt hast zu visualisieren, kannst du damit deinen Gefühlszustand verändern. Das hilft dir, dich in einen neutralen Zustand zu versetzen. Aus diesem Zustand heraus bist du handlungsfähiger. Hierzu kann ich dir die letzte Übung auf der Seite empfehlen.
Deine Sprache wird sich durch das Visualisieren erweitern. Wenn du mehr in Bildern denkst, wirst du mehr in Bildern sprechen. Diese bildhafte Sprache wirkt lebendiger und motivierender auf deine Zuhörer. Sie lässt dich sympathischer erscheinen.
Packen wir es an!
Wir fangen ganz einfach an. Vielleicht sogar mit einer Gedächtnisübung. Es ist ein kleines Spiel. Vielleicht kennst du das Buch oder den Film „Kim“ von Rudyard Kipling. Ein Junge wird zum Agent ausgebildet. Ein Teil der Ausbildung besteht darin, dass Kim sich Edelsteine merken muss, die unter einem Tuch liegen. Das Tuch wird für 10 Sekunden angehoben, dann werden die Steine wieder verdeckt. Anschließend muss Kim die Steine, die er gesehen hat, aufzählen. Leider habe ich jetzt keine Smaragde und Diamanten für dich, mit denen du üben kannst. Wir machen das anders. Das Schöne an der Übung ist, dass du sie immer und überall durchführen kannst außer im Straßenverkehr.
Schau dich 10 Sekunden in deiner Umgebung um. Schließ deine Augen. Wenn du die Augen nicht schließen kannst, schau nach unten. Nun stell dir bildlich vor, was du alles gesehen hast. Versuche höchlichst viel aufzuzählen. Dann vergleiche deine Aufzählung, indem du die Augen öffnest oder nach oben schaust, mit der Realität. Je öfters du dies übst, umso einfacher wird es werden.
Werden wir etwas komplexer
Für diese Übung solltest du dir Zeit nehmen. Auch diese Übung kannst du überall durchführen. Bitte wiederum nicht im Straßenverkehr. Da du hierbei die Augen auflassen kannst, eigen sich Schlangen im Supermarkt besonders gut.
Such dir irgendeinen Gegenstand in deiner Nähe aus. Schau ihn dir genau an. Welche Farbe, welche Struktur und welche Form hat er? Nun versuche dir, den Gegenstand von oben vorzustellen. Wie sieht er aus der Vogelperspektive aus? Wie sieht seine Rückseite aus? Wenn es dir gelingt, ihn schweben zu lassen, kannst du dir vorstellen, wie er von untern aussieht.
Jetzt wird es semiprofessionell
Auch wenn du glaubst, dass du nicht gut im Visualisieren bist, probiere die folgende Übung einfach mal aus. Lies dir die Übung bitte zuerst ganz durch.
Denke bitte an eine Person, die bei dir „unangenehme“ Gefühle auslöst. Besonders gut ist es, wenn du mit der Person hin und wieder noch zu tun hast. Stell dir bitte vor, dass ihr euch von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Achte dabei auf das unangenehme Gefühl, dass die Person hervorruft.
Schiebe nun gedanklich das Bild der Person vier Meter von dir weg. Bemerke ab jetzt die Veränderungen in deinem Gefühl.
Sollte das Gesicht der Person unreal groß oder klein sein, verändere die Größe so, dass sie der Realität entspricht. Wenn du das Gesicht farbig wahrnimmst, verwandele es so, dass es schwarz-weis erscheint. Gehe noch einen Schritt weiter. Du kennst die gerasterten Fotos in den Tageszeitungen. Gestalte das Gesicht jetzt, dass es einer solchen Rasterung entspricht.
Wenn dir dies alles noch zu nahe ist, kannst du das Gesicht jetzt kleiner werden lassen. Lass es durchsichtig werden und sich schließlich auflösen.
Eine solche Übung führt dazu, dass sich unsere Gefühle der Person gegenüber neutralisieren. Sollte das bei dir nicht der Fall sein, wiederhole die Übung ruhig noch ein paar Mal.
Wie geht es weiter
Im nächsten Artikel zum Visualisieren werden wir einen Schritt weiter gehen. Ich werde dir ein komplexeres Szenario zum Üben anbieten.
In diesem Artikel werden wir auch die anderen Sinne mit in unsere Visualisierung aufnehmen.
Fazit
Wir visualisieren täglich. Meist fällt es uns gar nicht auf. Der Prozess ist so normal und läuft daher unglaublich schnell ab. Gezieltes Visualisieren kann die in vielen Bereich unterstützen. Auch hier gilt, dass die Übung den Meister macht.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Üben! Über Rückmeldungen, ob du mit den Übungen etwas anfangen kannst oder über Anregungen würde ich mich sehr freuen!
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Visualisieren lernen – ganz einfach
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