In dem Artikel zum souveränen Auftreten ging es bereits darum, dass du dir deines Selbst bewusst bist. Er stellt gleichzeitig die Grundlage dar, um Gespräche selbstbewusst führen zu können. So ist er quasi die Vorbereitung für ein selbstbewusstes Gespräch.
Gespräche selbstbewusst führen fängt schon vor dem persönlichen Kontakt an. In diesem Artikel soll es jedoch darum gehen, wie du in der direkten Begegnung selbstbewusst wirkst. Gehe auch hier behutsam mit dir um. Versuche nicht gleich alles auf einmal umzusetzen. Pick dir zuerst die Punkte raus, die dir einfach fallen, und erweitere dein Repertoire langsam.
Der Grund für das Gespräch
Was möchtest du eigentlich mit dem Gespräch erreichen? Viel zu selten machen wir uns bewusst, was wir eigentlich mit einem Gespräch erreichen wollen. Gespräche selbstbewusst führen fängt allerdings genau damit an.
Du braucht nicht immer den „großen“ Grund. Es kann ein Gespräch sein, um sich mit einem Kollegen beruflich auszutauschen oder eines, um Freundschaft lebendig zu halten. Neuen Menschen kennen zu lernen oder einfach um über Gott und die Welt zu reden.
Manchmal geht es um mehr. Eine Gehaltserhöhung, die Klärung einer Auseinandersetzung oder einen anderen Menschen für sich zu gewinnen. In jedem Fall gibt es einen Grund für das Gespräch. Ansonsten fände es nicht statt.
Die Stimme
Die Stimme ist ein sehr mächtiges Instrument. Gespräche selbstbewusst führen bedeutet guten Gebrauch von ihr zu machen. Sicherlich kennst du Menschen, die ziemlich monoton reden. Man erkennt bei ihnen weder, wann ein Satz endet, ob sie eine Frage stellen oder eine Aussage treffen.
Wenn du dir in diesem Bereich unsicher bist, solltest du an deiner Stimme arbeiten. Hierzu findest du viele Angebote im Internet. Auf YouTube kannst du nach den Stichwörtern Rhetorik, Rede halten oder Präsentation vor der Kamera suchen. Du erhältst unzählige Anregungen und das kostenfrei. Alleine über die Stimme könnte man Bücher schreiben. Die gibt es übrigens schon.
In diesem Zusammenhang möchte ich dir den Blog von Arno Fischbacher empfehlen. Den letzten Artikel habe ich unten verlinkt. Auch, wenn es um Meetings geht, kannst du davon sicher profitieren. Seine Videos findest du ebenfalls im Blog.
Noch nachhaltiger kannst du deine Stimme trainieren, wenn du an einem Schauspielunterricht teilnimmst, oder dir einen Gesangsunterricht gönnst. Daneben gibt es Diskussionskreise in den meisten Stätten. Auch hier wirst du im Internet etliche Anbieter in deiner Nähe finden.
Gespräche selbstbewusst führen
Ein Gespräch besteht aus vielen Aspekten. Da ich auf die Körpersprache schon eingegangen bin, soll es jetzt um die inhaltliche Form gehen. In jedem Gespräch gibt es Fragen und Antworten. Darauf gehe ich gleich noch näher ein. Dann gibt es die Dialoge, die einfach so entstehen.
Jemand erzählt beispielsweise von einer Urlaubsreise. Ein anderer hört das und fühlt sich an seine letzte Reise erinnert. Er steigt in das Gespräch ein und berichtet nun von seinen Erlebnissen. In der Fachsprache nennt man das Assoziationsketten. So entwickelt sich ein Gespräch.
Hierbei gibt es eine Falle. Es gibt Menschen, die einem ständig ins Wort fallen. Das muss nicht unbedingt bewusst sein. Mir passiert das auch manchmal. Vor allem, wenn ich sehr aufgeregt bin. Dennoch gilt es hier einzuschreiten.
Die erste Möglichkeit ist eine sehr direkte. „Sag Bescheid, wenn du fertig bist, dann kann ich da weitermachen, wo du mich unterbrochen hast.“ Oder „danke für den Kommentar, dann kann ich ja fortfahren.“ Beides hört sich vielleicht recht harsch an. Wenn du deinen Humor jedoch nicht an der Garderobe abgegeben hast, kannst du es mit einem Lächeln und charmant rüberbringen.
Die zweite Möglichkeit ist jene, die bei den Privatsendern oft genutzt wird. Nach der Werbepause geht der Film einfach weiter. Die letzte kurze Scene wird wiederholt und dann wird das Geschehen fortgesetzt. So machst du es auch. Du nutzt die Lücke deines Gegenübers, wiederholst (ungefähr) deine letzten Worte und erzählst einfach weiter, als ob gar nichts passiert sei. Vorsicht, das wirkt sehr irritierend.
In beiden Fällen machst du klar, dass du unterbrochen wurdest und das nicht möchtest. Gerade bei Selbstdarstellern, die jede Situation nutzen um sich zu profilieren ist das wichtig. Bei Ihnen kannst du auch ruhig etwas frecher sein. „Soll ich mich drum kümmern, dass da drüben eine Bühne aufgebaut werden kann, dann können dich alle besser sehen.“
Gespräche selbstbewusst führen beinhaltet, dass du einerseits auf die Grenzen anderer achtest, vor allem aber auf deine. Mache Grenzüberschreitungen deutlich und zeige, dass ein solches Verhalten nicht geht!
Sprechen und Handeln
Achte darauf in kurzen Hauptsätzen zu sprechen und mache Pausen. Viele Menschen sprechen ohne Punkt und Komma. Meist sind diese Personen unsicher. Das zeigt sich vor allem in den schon angesprochenen Pausen. Stille ist für viele kaum aushaltbar. Pausen erhöhen jedoch die Wirkung von vorher Gesagtem. Das kannst du nochmals unterstützen, wenn du am Satzende deine Stimme senkst.
Versuche die Dinge auf den Punkt zu bringen und rede nicht so viel drum herum. Kläre einfache Sachverhalte. Nicht zu allen Bereichen muss jeder seine Meinung sagen. Manchmal ist es für alle Beteiligten angenehm, wenn jemand die Regie übernimmt. Gespräche selbstbewusst führen zeigt sich auch im Handeln.
Oft ist es angesagter zu Handeln als darüber zu reden, wie man handeln könnte. Klar wird das manchen, gerade unsicheren Personen aufstoßen. Hier zeigt sich, dass Selbstbewusstsein anecken kann.
Spätestens dann trennt sich übrigens die Spreu vom Weizen. Unsichere Menschen fangen schnell an, sich zu rechtfertigen. Selbstsichere Menschen nehmen das Gegenüber wahr und gehen darauf ein ohne ihr Handeln stätig zu rechtfertigen. „So, du bist also anderer Meinung, dann lass mal deinen Vorschlag hören.“
Gespräche selbstbewusst führen bedeutet auch, sich mit anderen auseinanderzusetzen. Hab vertrauen in dich! Lieber mal etwas weiter rausrudern als immer im sicheren Hafen bleiben.
Fragen und Antworten
Die Redewendung „wer fragt, führt“ stimmt. Bei manchen Gesprächen solltest du dir vorher schon ein paar Fragen überlegen. Achte darauf, dass du „offene Fragen“ verwendest. Offene Fragen sind solche, die dein Gegenüber nicht mit „ja“, „nein“ oder einem anderen einzelnen Wort beantworten kann.
Gespräche selbstbewusst führen bedeutet auch, dass du dich nicht ausfragen lässt. Du musst nicht brav jede dir gestellt Frage beantworten. Hier kannst du üben, etwas frecher zu werden und deinen Humor zu zeigen.
Du kannst dir gestellte Fragen auch nutzen, um geschickt deine eigene Geschichte zu erzählen. Ein einfaches Beispiel: „Haben selbstbewusste Menschen mehr Spaß im Leben?“ Eine brave Beantwortung der Frage würde ungefähr so aussehen: „Das kann man o nicht direkt sagen. Sie zeigen ihren Spaß einfach mehr.“
Diese Antwort bringt eigentlich niemanden etwas. „Jeder Mensch ist selbstbewusst! Die Frage ist vielmehr, wie kann jeder sein Selbstbewusstsein mehr nach außen bringen? Das fängt damit an, dass jeder etwas mehr in sich hineinhört. Was sind meine Bedürfnisse? Was möchte ich jetzt wirklich tun? …“ Die zweite Antwort geht eigentlich gar nicht auf die Frage ein sondern bringt die eigenen Themen in den Vordergrund.
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, empfehle ihn bitte weiter. Solltest du Fragen oder Anregungen haben, würde ich mich sehr freuen, von dir zu hören.
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Wie Sie im Meeting garantiert zu Wort kommen – Arno Fischbacher
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