Worum geht es?
Wir alle möchten Zuneigung und Anerkennung gewinnen. Am einfachsten wird dir das gelingen, wenn du beides selber gibst. Anerkennung gewinnen ist nämlich keine Einbahnstraße. Es wird einfach für dich, wenn du den anderen mit seinem Namen ansprichst. Wenn du den Namen nicht weißt, solltest du dennoch zeigen, dass du dein Gegenüber persönlich meinst, also ihn als Person annimmst.
Anerkennung gewinnen durch den Namen
Nehmen wir mal an, du bist auf einer Party. Es ist laut, dennoch kann man sich gut mit den Menschen in der direkten Nähe unterhalten. Die anderen Stimmen gehen in einem allgemeinen Gemurmel unter. Du bist vertieft in ein Gespräch mit einem alten Bekannten. Plötzlich horchst du auf und schaust an das andere Ende des Raumes. Hat da nicht irgendeiner eben deinen Namen gesagt?
Dein Name ist das Wort, das du schon tausende male gehört hast. So laut kann es auf einer Veranstaltung kaum sein, dass du nicht mitbekommen würdest, wenn jemand in deiner Umgebung deinen Namen sagt. Unser Unterbewusstsein ist darauf programmiert, deinen Namen selbst unter widrigsten Umständen zu hören. Es könnte ja eine wichtige Nachricht damit für dich verbunden sein.
So wie dir geht es jedem anderen Menschen auch. Unser Name ist mit das wichtigste Wort, in unserem Leben. Das Hören unseres Namens macht uns wichtig. Wir fühlen uns anerkannt, sobald wir mit unserem Namen angesprochen werden. Wenn wir unseren Namen in einem neutralen oder positiven Rahmen hören, wird unser Geltungsbedürfnis befriedigt.
Benutze den Namen möglichst oft
Du solltest dir angewöhnen, dir die Namen, der Menschen, mit denen du zu tun hast zu merken. Wenn du in Kontakt mit anderen Menschen bist, gewöhne dir an ihren Namen möglichst oft auszusprechen. Ich habe dir zwei Links zum Thema »Namen merken« weiter unten angehängt.
Bei neuen Kontakten wird dir das oftmalige Aussprechen des Namens helfen, ihn dir zu merken. Wenn du bisher nicht so vorgegangen bist, wird dir das am Anfang eventuell etwas komisch vorkommen. Sicherlich geht es darum, nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Nutze den Namen jedoch lieber etwas zu oft als zu wenig. Mit der Zeit wirst du ein gutes Gespür für das richtige Maß bekommen.
Anerkennung gewinnen Experiment 1
Wenn du Lust hast, möchte ich dich an dieser Stelle zu einem kleinen Experiment einladen. Suche dir einen Tag in der Woche aus, an dem du auf mehrere Menschen triffst. Ideal wäre die Arbeit. Ich nehme die Arbeit als Beispiel.
Du kommst auf der Arbeit an und sagst zu jedem, den du siehst, fröhlich: „Guten Morgen.“ Es geht natürlich auch jede andere Tageszeit oder Situation. Sie sollte nur gleichbleibend sein. Von daher würde ich dir „Guten Morgen“ oder „Schönen Feierabend“ empfehlen.
Dann gehst du zwei drei Tage so vor, wie du immer vorgegangen bist. Du grüßt oder lässt es einfach sein.
Im zweiten Teil des Experimentes ist es wichtig, dass du die gleiche Aussage triffst, wie im ersten Teil. Diesmal fügst du aber den Namen hinzu. „Guten Morgen Frau Meier.“ Oder „Schönen Feierabend Klaus.“ Bitte mache dass bei jedem, den du triffst. Achte darauf, wie die Reaktionen der Menschen, die du angesprochen hast, sich zur ersten Form unterscheiden.
Nach meiner Erfahrung ist der Unterschied recht groß. Anerkennung gewinnen wird durch den Namen einfach. Ich wurde öfters angelächelt, es gab kurze Gespräche und die Menschen kamen im Laufe des Tages auch öfters auf mich zu. Von daher ist „Guten Morgen Herr Schmitt“, schon besser für das Experiment.
Anerkennung gewinnen durch das „DU“
Letztendlich geht es darum, dass Menschen sich anerkannt fühlen, dann kommt die Anerkennung zurück. Das hatte ich zwar schon einmal geschrieben. Ich kann es aber gar nicht oft genug schreiben, sagen, rufen ….
Wenn du einen Menschen ansprichst, achte darauf, dass er sich gemeint und gesehen fühlt. Im deutschen Sprachgebrauch kannst du das „du“ natürlich an der passenden Stelle durch das „Sie“ ersetzen.
Um dir den Unterschied an dieser Stelle noch einmal deutlich zu machen, möchte ich ihn dir anhand eines Komplimentes aufzeigen. Welches der beiden Komplimente würde dir besser gefallen?
Für die Damen:
- „Mir gefällt ihr Kleid wirklich gut.“ oder „Sie sehen in dem Kleid wirklich wunderschön aus.“
Für die Herren:
- „Ihre neue Arbeitstasche ist wirklich praktisch.“ oder „Mit der neuen Arbeitstasche wirken sie nochmal eloquenter.“
Was meinst du, mit welcher Aussage würdest du eher Anerkennung gewinnen? Mache direkt die „Richtigen“ Komplimente. Bringe das Kompliment direkt mit der Person in Verbindung. Kommen wir zu dem zweiten Experiment
Anerkennung gewinnen Experiment 2
Das Experiment kannst du dann durchführen, wenn du unterwegs bist. Du fragst einfach andere nach dem Weg. Das hat neben dem eigentlichen Experiment den Vorteil, dass du Blockaden abbaust, andere Menschen anzusprechen, falls du diese hast. Es ist ja nur ein Experiment.
Bei diesem Experiment wechselst du folgende zwei Fragen ab. Du sprichst die Menschen bitte direkt an.
- Frage 1: Entschuldigung, wo bitte geht es zu (zum) … ?
- Frage 2: Entschuldigen SIE bitte, könnten SIE mir kurz erklären wie ich zu (zum) … komme?
Beobachte, wie ausführlich du Aussagen zu deinem Ziel bekommst und wie stimmig diese sind.
Wie kommt es zu der Wirkung von Namen, Du und Sie?
Im Grunde sind wir seit unserer Kindheit alle kleine Prinzessinnen und Prinzen geblieben. Wir wollen, dass die Welt sich um uns dreht. Nichts zählt, außer der eigenen Person. Deswegen möchten wir heute noch bei allem wissen: „Was hat das mit mir zu tun?, Wie betrifft mich das?“
Als Erwachsene haben wir gelernt uns anzupassen, die Regeln und Normen unseres Umfeldes zu befolgen. Wir sind höflich und wohl erzogen. Dennoch schlummert das „Wie zum Teufel betrifft mich das?“, tief in uns verwurzelt.
Ich hatte es an anderer Stelle schon einmal erwähnt: Unser Gehirn versucht Schmerz (Unangenehmes) zu vermeiden und Freude (Angenehmes) zu erreichen. Da unser Gehirn Energie sparen möchte, empfindet es Nachdenken als unangenehm.
Wenn Du Menschen erklärst, was das Ganze mit ihnen zu tun hat, indem du in deinen Sätzen Ihren Blickwinkel und möglichst oft mit „Du“, „Sie“ oder ihrem „Namen“ einleitest, gewinnst du. Anerkennung gewinnen ist dann ganz einfach!
In jedem Fall solltest du in Gesprächen viel öfter das Wort „Du“ als „Ich“ verwenden. Anerkennung gewinnen kann und darf dann sogar Spaß machen. Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude an den Experimenten und der Umsetzung.
Ich würde mich sehr freuen von den Ergebnissen deiner Experimente zu erfahren.
Literatur
Wie man das Eis bricht – Leil Lowndes
Menschengewinner – Robert Spengler
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