Mal angenommen, du bist auf eine Party eingeladen. Du kommst rein und kennst nur wenige Menschen. In einer Ecke siehst du eine tolle Frau oder einen coolen Mann. Du findest die Person äußerst attraktiv. Aus der Entfernung wirkt sie selbstsicher und lässig. Du hingegen fühlst dich viel zu nervös, um die Person anzusprechen. Ganz schnell kommen Gedanken darüber, was die Anderen denken könnten, in deinen Kopf. „Ich werde bestimmt keinen klugen Satz herausbringen und mache mich lächerlich.“ „Das, was ich anhabe, ist schon so alt, die Person findet es bestimmt billig“ um nur zwei Beispiele zu nennen.
Der so selbstbewusst wirkenden Person gehen im selben Moment oft ähnliche Gedanken durch den Kopf. „Jetzt stehe ich hier alleine rum, das wirkt sicherlich sehr albern.“ oder „Irgendwie komme ich gar nicht ins Gespräch, ob die anderen mich langweilig finden?“.
So kann es passieren, dass ihr beiden zwar zueinander passen und einen tollen Abend verbringen würdet, aber keine macht den ersten Schritt. Beide machen sich zu viele Gedanken darüber, was die Anderen denken.
Erste Abhilfe
Mach dir bitte klar, dass die Anderen mit Sicherheit genau so viel über ihre Wirkung nachdenken wie du! Jeder hat schon mal das Gefühl nicht gut genug zu sein. Wenn du dich dabei erwischst, wie du überlegst, was die Anderen denken könnten, schiebe diesen Gedanken ruhig aber bestimmt beiseite. Steig aus diesem Gedankenkarussell aus.
Jetzt kommt meine Lieblingsgleichung „Angst+Atem=Abenteuer“. Trau dich, mach den ersten Schritt. Du wirst sehen, egal, was passiert, die Welt dreht sich weiter. Du wirst überleben!
Woher kommt die Idee, was die Anderen denken?
Ich weiß nicht, wie es dir in deiner Kindheit ergangen ist. Bei mir gehörten Aussagen, wie „“Was sollen denn die Nachbarn denken?“ oder „Wenn das jeder machen würde!“ zum normalen familiären Miteinander. Sie tauchten regelmäßig auf.
Ich habe diese Sätze als Kind schon nicht verstanden. Das geht mir heute immer noch so. Dennoch habe ich Sie aufgenommen, und ehe ich mich versah, gehörten sie auch zu meinem Repertoire.
Hinzu kommt noch, dass jedes Kind sich unsicher fühlt. Erwachsene wissen mehr als Kinder. Diese Unsicherheit kann sich leider weitertragen. Du kannst das heute Schritt für Schritt ändern!
Der Grundgedanke ist wohlwollend
Eltern wollen ihren Kindern mit solchen Sätzen Schwierigkeiten ersparen. Sie möchten nicht, dass ihre Kinder wegen ihrer Aussagen oder Handlungen geärgert werden. Der gute Ruf der Familie soll ebenso erhalten bleiben. Schließlich will man sich als Elternteil ja nicht für seine Kinder schämen.
Die andere Seite der Medaille
In diesen Aussagen geht es auch um Anpassung. Nur ja nicht auffallen! Denn, wer aus der Menge heraussticht, auffällt, wird angegangen. Da kann in eine „Anpassungsfalle“ führen. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen es wichtig ist, dass du dich anpasst. Freundschaften und Liebesbeziehungen funktionieren nur, wenn sich beide Seiten ein Stück aneinander anpassen.
Dich um jeden Preis anzupassen bringt dich leider weg von deinen Hoffnungen und Wünschen. Es ist für dich wichtig, eine Balance zwischen „anpassen“ und „ausbrechen“ herzustellen.
Die „eingepflanzten“ Gedanken, zum Thema „Andere“, führen leider auch dazu, dass wir in unseren Gedanken oftmals zu sehr bei uns sind. Wir machen uns eher Gedanken über unsere Wirkung als um unsere Ziele und Wünsche. Damit gehen Ängste einher, negativ aufzufallen.
Wir alle wollen gemocht, respektiert und geliebt werden!
Das ist gut und richtig so! Überlege dir bitte, warum dich Menschen mögen und respektieren. Manchmal ist es so, dass du „anscheinend“ gemocht wirst, weil du anderen unangenehme Arbeiten abnimmst. Wenn du das unterlässt, sind die Menschen plötzlich nicht mehr so freundlich zu dir. Ich finde, dass dieser Preis zu hoch ist! Lass dich durch ein solch vorgeschobenes „ich mag dich“ bitte nicht einlullen.
Das bedeute nicht, dass du egoistisch werden sollst und nur noch an dich selber denkst. Ich finde es gut, wenn du weiterhin freundlich bist. Sei jedoch auch freundlich dir gegenüber. Wenn die anderen deine Freundlichkeit nutzen, damit du Unangenehmes für sie übernimmst, ist es wichtig, Grenzen zu setzen. Deine Freundlichkeit sollte sich auch auf dich beziehen!
Wir lieben herausragende Leistungen. Ob im Sport, im Fernsehen oder in der Wirtschaft. Nicht umsonst wird ein Steve Jobs so bewundert. Wer aber herausragend sein möchte, um zu bekommen, was er sich wünscht, muss herausragen. Es muss ihm erst einmal egal sein, was die Anderen denken.
Wer sich zu viele Phantasien über die Gedanken der anderen macht, hat zu wenig gedankliche Kapazitäten für seinen eigenen Weg frei.
Was du unternehmen kannst, um selbstsicher zu werden
Wir alle, auch du, haben unsere kleinen und größeren Macken. Das ist gut so! Sie machen dich, neben deinen schönen Seiten, zu einem liebenswerten Menschen. Du solltest dir jedoch deiner „Macken“ bewusst sein.
Gewöhnlich sind wir uns unserer Außenwirkung nur wenig im Klaren. Als ich mich das erste Mal mit dem Thema beschäftig habe, bin ich fast aus allen Wolken gefallen. Du solltest dich mit deiner Außenwirkung beschäftigen. Wenn du sie kennst, ist es nicht mehr so wichtig, was die Anderen denken.
Frage einen guten Freund, wie du auf andere wirkst. Bitte ihn ehrlich zu sein und genau hinzuschauen. Gute Freunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie dich trotz (oder wegen) deiner Fehler lieben.
Stell ihm persönliche Fragen und versichere ihm nochmal, dass du an ehrlichen Antworten interessiert bist.
- Mache ich mich selber klein?
- Achte ich auf mein Äußeres?
- Wirke ich manchmal altklug?
- …
Höre genau hin und bedanke dich für seine Ehrlichkeit. Bedenke dabei, dass es seine Meinung ist. Es gibt keine Allgemeingültigkeit in Sachen Wirkung! Nach dem Gespräch kannst du entscheiden, ob du etwas verändern möchtest.
Wenn du etwas verändern möchtest, tu es! Wie du deine Ziele erreichst, habe ich in einem anderen Artikel beschrieben.
Solltest du Angst haben, dass du es nicht alleine schaffst, hol dir Unterstützung. Du glaubst gar nicht wie viele Menschen sich freuen, wenn du sie um Unterstützung bittest.
Manchmal ist es für so ein Gespräch ganz gut, die Situation positiv abzuschließen. „Sag mir doch mal, was dir an mir gefällt.“
Die letzte Frage habe ich bewusst vor einem Rendezvous gestellt. Ich war total aufgeregt und grade dabei, mir all meine Fehler und Makel vor Augen zu führen. Ich wollte mich mit der tollsten Frau des Universums treffen. Mein Selbstwertgefühl lag etwas unterhalb der Teppichkante. In meiner Not rief ich einen Freund an und erzählte von meiner Situation. Ich bat ihn mir kurz zu sagen, was er an mir toll fand. Wofür hat man Freunde? Aus dem Rendezvous wurde eine schöne Liebesbeziehung.
Fazit
Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, was die Anderen denken. Die Anderen denken oft genauso über ihre Wirkung nach, wie du. Niemand ist immer gut drauf und jeder hat mal einen kleinen Ausrutscher.
Sei dir deiner Außenwirkung bewusst. Versuche immer mehr, dein Selbstbild mit deinem Außenbild überein zu bringen.
Auch deine Ecken und Kanten machen dich liebenswert. Allzu glatte Menschen wirken eher wie Marionetten.
Und vor allen Dingen: Mach dich nicht von Anderen und deiner Interpretation ihrer Gedanken abhängig!
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Was die anderen wohl denken werden …
Was andere über mich denken ist mir scheiß egal
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