In meinem Artikel zum Thema Anerkennung hatte ich bereits geschrieben, dass wir im Grunde genommen alle, kleine Prinzessinnen und Prinzen geblieben sind. Viele Menschen bleiben auf dieser Stufe stehen. Ich finde, dass es für dich, spätestens jetzt, an der Zeit ist, deine königliche Souveränität zu leben.
Du bist deine eigene Königin, dein eigener König
Dein Körper ist dein Schloss, aus dem heraus du deine Welt regieren kannst. Dein eigenes Leben verantwortungsvoll und selbstbestimmt zu regieren sollte das Ziel deiner königlichen Souveränität sein.
Was wir von Königen und Königen aus der Geschichte lernen können
Könige und Königinnen repräsentieren Macht. Diese Macht ist, geschichtlich gesehen, die Vermittlung zwischen Gott und den Menschen. Hier spielt deine eigene „Göttlichkeit“ eine Rolle. Sei dir deiner Stärken bewusst und setze sie weise ein. Königliche Souveränität fängt damit an, dir über dich bewusst zu werden.
Im Wohlergehen der Herrscher spiegelt sich das Wohlergehen seines Volkes. Hier kannst du eine weitere Parallele für dich ziehen. In der ersten Verantwortung steht die Selbstfürsorge. Darüber hinaus geht es um die Sorge für deine Umgebung. Niemand ist eine Insel. So wie du Einfluss auf deine Umgebung hast, hat deine Umgebung Einfluss auf dich. Königliche Souveränität endet nicht bei deiner eigenen Person, sondern es bezieht deine Umwelt mit ein.
Dem König steht die Königin zur Seite und umgekehrt. Beide bilden eine Einheit. Sie verkörpern die Gegensätze von Himmel und Erde, Sonne und Mond, Tag und Nacht. Das zeigt uns, dass auch deine königliche Souveränität Zweisamkeit benötigt.
Ich weiß nicht, ob du zurzeit in einer Beziehung lebst. Zweisamkeit ist nicht gleichbedeutend mit „in einer Partnerschaft zu leben“. Wichtig ist es, dass du dir die Ergänzung zu deinen Stärken und Fähigkeiten suchst. Gerade dann, wenn du beruflich eine Führungsposition innehast. Welcher Mensch, welche Menschen können deine schwachen Seiten ausgleichen? Königliche Souveränität bedeutet nicht, alles alleine zu machen! Auch Königinnen und Könige hatten ihre Berater. Ehrliche Freunde können solche Berater sein. Vielleicht ist es aber genau jetzt Zeit dich auf die Suche nach dem König, der Königin an deiner Seite zu machen.
Märchen und Archetypen
In den Märchen kann jeder einfache Bursche oder jedes Mädchen König oder Königin werden. Voraussetzung ist, dass der Weg dorthin sich durch Konsequenz und Souveränität auszeichnet. Unbeirrt, zum Teil durch andere behindert, setzen sie Ihren Weg fort um ihr Ziel zu erreichen. Die Erreichung des Ziels macht sie dann zu Königen oder Königinnen.
Bei C. G. Jung beinhaltet der Archetyp des alten Königs höhere Einsichten und Weisheit. Der König ist der Garant für Ordnung und Frieden, Sicherheit und Kontinuität. Dadurch steht er auch für den Schutz der Gemeinschaft. In deinem Fall betrifft dies dein Umfeld. Schutz kann körperliche oder mentale Stärke sein, aber auch eine Anerkennung, da wo sie nötig ist, zeugt von Stärke und Souveränität.
Die Souveränität des Königs zeichnet sich auch dadurch aus, dass er Missstände offen und ehrlich anspricht, anstatt über sie hinweg zu sehen. Eine solch ehrliche Art zeichnet gute Freunde für mich aus. Ein wahrer König und eine wahre Königen geben ihrem Umfeld Anerkennung zum Beispiel durch Lob. Souveränität ist ebenfalls keine Einbandstraße!
Ein König, eine Königin kann verzeihen. Sich selbst verzeihen gehört dazu. Beide, Königin und König, wissen, dass sie Fehler machen und für diese Fehler geradestehen müssen. Das erwarten sie auch von Ihrem Umfeld. Jemand die Sicherheit zu geben, dass er Fehler verkraften kann, ist mehr wert als für ihn die Fehler auszubügeln.
Deine Souveränität zeigt sich durch dein Auftreten
Da es nunmehr genug Hintergrundinformationen gegeben hat, möchte ich jetzt etwas praktischer werden. Kommen wir zu einer Übung aus meinem Schauspielunterricht.
Königliche Haltung
Stell dich gerade hin, die Füße schulterbreit auseinander. Den Rücken aufrichten. Dann stellst du dir vor, dass man dir eine Krone aufsetzt. Damit die Krone nicht herunterfällt, muss dein Kinn waagerecht zum Boden „stehen“. Augen geradeaus. Das ist für viele Menschen echt schwierig, da wir es eher gewohnt sind nach unten zu schauen und den Kopf eher leicht gesenkt halten.
Nachdem du die Krone aufgesetzt hast, kommt nun noch die Robe. Deine Schultern sind entspannt und weisen leicht nach hinten. Dann gehst du ein paar Schritte würdevoll durch den Raum. Genieße es Robe und Krone zu tragen und zeige deine Souveränität. Sei die personifizierte Anmut.
Wenn du ganz mutig bist, probierst du das ganze Mal in einem Park oder einfach so auf der Straße aus. Die Passanten sind deine Untertanen. Grüße sie würdig. Du wirst sehen, dass deine Haltung sich verbessert.
Babaera Berckhan schlägt vor, eine königliche Haltung in wichtigen Gesprächen einzunehmen. Hier solltest du dir vorstellen, dass du statt auf einem Stuhl, auf einem Thron sitzt. Gerade in Gehaltsverhandlungen kann eine solch sichere Ausstrahlung Wunder bewirken.
Souveränität und die Anderen
Ich denke, dass du Menschen kennst, die sich gerne in anderer Leute Leben breitmachen. Sie mischen sich ungefragt ein und nehmen sich Rechte heraus, die ihnen niemand von sich aus zugesteht. Wenn man sie darauf anspricht, heißt es meist: „Ich habe es ja nur gut gemeint!“ Tja, das Gegenteil von „gut“ ist „gut gemeint“.
Wenn es diese Leute in deinem Leben gibt, ist es jetzt an der Zeit klare Grenzen zu ziehen. Übernimm wieder die Macht für dein Reich, dein Leben!
Wieviel Land deines Königreiches gehört dir noch?
Alle, denn ein Stück des Landes gehört, haben ein Mitsprachrecht bei der Regierung dieses Landes. Wem hast du Anteile deines Reiches abgegeben und was hast du dafür erhalten? Bist du bereit den Einfluss der anderen Regenten hinzunehmen? Handeln sie zum Vorteil aller oder doch nur zu ihrem Eigenen?
Vielleicht malst du dir eine kleine Landkarte zu deinem imaginären Lebensreich. Wer besitzt welche Landesanteile und wie groß ist sein Einfluss? Zeichne die verschiedenen Grenzen als eine Art Fürstentum in deine Landkarte ein. Eine bildliche Vorstellung hilft uns oft, einen besseren Überblick zu bekommen. Bei dieser Übung wirst du vielleicht feststellen, dass du mehr von deinem Land abgegeben hast, als dir bisher klar war. Damit hast du allerdings einen Ausgangspunkt.
Wem hast du Land abgetreten und was hast du bekommen?
Vielleicht bekamst du eine Art von Sicherheit, Anerkennung oder Akzeptanz. Es ist möglich, dass die Fürsten die geholfen haben, erfolgreich zu sein. Trifft das heute noch zu?
Manchmal, bei Freundschaften und noch stärker bei Partnerschaften gibt es eine Art Ländertausch. Der eine hat ein Fürstentum in deinem Land erhalten, dafür erhieltest du eines in seinem. Ist dieser Tausch heute noch stimmig?
Kannst du Fürstentümer zurückgewinnen?
Wenn nur noch ein kleines Fitzelchen deines Reiches dir gehört, kannst du die anderen zurück erlangen. Was wäre der Preis, wenn du Fürstentümer zurückbekommst? Wer würde sich auf die Füße getreten fühlen? Freundschaften könnten enden. Damit schaffst du Land für neue Freundschaften.
Wenn du Land für „Anerkennung“ abgetreten hast und es nun zurückhaben möchtest, kann es natürlich sein, dass dir die Anerkennung entzogen wird.
Mach dir klar, ob du Ländereien zurückhaben möchtest. Vielleicht kannst du einen Teil deiner Ländereien mit guten Gewissen anderen überlassen. Eventuell möchtest du gar keine Veränderung. Auch das ist O.K.. Es ist dein Königreich. Das ist keine Frage der Souveränität, sondern einfach deiner Vorlieben. Dir sollte jedoch klar sein, was in einer anderen Hand als der deinen liegt.
Eine gute Zeit, euer Majestät!
Literatur
Inner Game Coaching – F. Pyko, W.T. Gallwey
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