Worum geht es bei der Zielplanung
Nachdem ich im ersten Teil der Reihe meine Grundgedanken zum Thema Ziele dargestellt habe, kommt nun die Planung. Erst einmal geht es darum, dass die Ziel Planung schriftlich erfolgt. Im Anschluss daran stelle ich dir das SMART Modell vor.
Wie solltest du deine Zielplanung durchführen?
Zielplanung beansprucht Zeit. Die Zeit, die du dir dafür nimmst, wird sich später auszahlen. Ich würde dir dringend empfehlen deine Ziele schriftlich zu planen. Du behältst den Überblick und kannst gegeben falls, Korrekturen vornehmen.
Vor geraumer Zeit gab es eine Untersuchung an der Harvard-Universität. Die Studenten, die ihre Ziele schriftlich planten, verdienten im Beruf das Drei- bis Fünffache ihrer Kommilitonen. Mir geht es nicht darum, dass du mehr verdienst. Ich würde es dir dennoch wünschen. Ich möchte dir an diesem Beispiel die Effektivität von schriftlicher Zielplanung vor Augen zu führen.
Für die Zielplanung gibt es genug Programme für den Computer, das Smartphone oder das Tablet. Ich finde das gute, alte Notizbuch mit verschieden Stiften noch immer am besten. Auch hier gibt es mehrere Studien, welche die Vorteile von handschriftlichen Aufzeichnungen darlegen. Wenn du Angst hast, dass du dein Notizbuch verlierst, kannst du ja zwischendurch Sicherheitsfotos davon erstellen.
SMART Zielplanung
Bei SMART steht jeder Buchstabe für einen Abschnitt der Zielplanung. Der Vorteil von SMART liegt darin, dass es ein deutsches System ist. Die Anfangsbuchstaben stehen für spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Schauen wir uns die einzelnen Schritte an.
„S“ für Spezifisch
In mancher Literatur steht das „S“ zusätzlich für selbstbestimmt. Das halte ich für sehr wichtig. Jedes deiner Ziele sollte so formuliert sein, dass es von dir, ohne Einfluss durch andere, erreicht werden kann. „Ich möchte, dass mein Partner mich mehr wahrnimmt.“ Würde in diesem Sinne nicht funktionieren, da es abhängig vom Partner ist. „Ich möchte mich meinem Partner mehr zeigen.“ wäre für das SMART Modell in Ordnung, da es nur von dir abhängig ist. Eine Zielplanung, die andere mit einbezieht, wird komplex und geht leider meist schief.
Das spezifisch steht für genau. Statt „Ich möchte mehr Sport treiben.“ Wäre die Aussage, „Ich gehe zweimal in der Woche, nach der Arbeit schwimmen.“ Bei dem Beispiel mit dem Partner gäbe es die Möglichkeit: „Alle vierzehn Tage überrasche ich meinen Partner mit einer besonderen Aufmerksamkeit.“ Das „Besondere“ könnte durch Essen gehen, Blumen, eine CD, Theaterbesuch … aufgefüllt werden.
„M“ für Messbar
Das obere Beispiel „Ich gehe zweimal in der Woche, nach der Arbeit schwimmen.“ Enthält die Messbarkeit bereits. Zu mindestens ein wenig. Die Leitfrage in diesem Punkt sollte „Woran erkenne ich, dass ich das Ziel erreicht habe?“ sein.
Hast du dein Ziel erreicht, wenn du dein Vorhaben einmal umgesetzt hast, drei Monate lang oder gar ein Jahr? Oder wie bei meinem Sportprogramm, wenn ich es nicht mehr sein lassen kann? Sei bei der Zielplanung klar.
„A“ für Attraktiv
Dein Ziel sollte so formuliert sein, dass es für dich attraktiv und persönlich bedeutsam ist. Es soll sich lohnen die Zielplanung einzuhalten. „Ich will für meine Kinder mehr da sein, weil meine Frau das gesagt hat.“ dürfte wenig attraktiv sein. „Ich will, dass meine Kinder den tollsten Papa der Welt haben und deswegen gehört ein Nachmittag, in der Woche und das Wochenende ihnen.“ Ist wahrscheinlich attraktiver.
Bei diesem Punkt ist es gut mit anderen, zum Beispiel Freunden, darüber zu reden und dich hinterfragen zu lassen. Ich würde dir das bei allen Punkten vorschlagen. Die wichtige Frage ist: „Warum will ich mein Ziel erreichen.“ Je stärker das „Warum“ ist, umso sicherer wirst du deine Zielplanung umsetzen.
„R“ für Realistisch
Die Frage hier ist: „Wozu will ich das Ziel erreichen?“ Das „Wozu“ darf in Richtung einer Vision gehen. „Ich will eine lebendige Partnerschaft haben.“ oder wie oben geschrieben, „Ich will der tollste Papa der Welt sein.“ Beides geht ein wenig über deine Möglichkeiten hinaus, da auch äußere Umstände und andere eine Rolle spielen. Dennoch kannst du etwas dafür tun, dass die Vision in erreichbare Nähe rückt.
Wenn ich, mit 49 mir jetzt das Ziel setzte mehr Sport zu treiben, um mich für die nächsten Olympischen Spiele zu qualifizieren, ist das ein schöner Traum. Ob es realistisch ist, wage ich zu bezweifeln. Auch hier kann es für dich hilfreich sein, wenn du deine Zielplanung mit anderen besprichst.
„T“ für Terminiert
Ziele sind Träume mit einem Datum. Terminiert hat zwei Seiten. Um das „Schwimmen“ nochmal aufzugreifen: „Wann fängst du an, zweimal die Woche schwimmen zu gehen?“ Hierbei geht es um den Start deiner Umsetzung. Zielplanung alleine reicht nicht. Du musst auch handeln.
Bei Abgabeterminen solltest du sowohl den Anfang und das Ende terminieren. Nehme ich beispielsweise diesen Blog. Mein Ziel ist es, jeden Donnerstag einen Artikel zu veröffentlichen. Ich brauche einen Tag um den Artikel in Form zu bringen und das entsprechende Foto zu suchen. Daher muss der Artikel spätestens Dienstag fertig sein. Da beruflich bei mir immer etwas dazwischen kommen kann, ist mein Termin zum geschriebenen Text der Sonntag vorher. So kann drei Tage etwas dazwischen kommen und ich werde dennoch fertig.
Wo solltest du das SMART Modell einsetzen?
Die Zielplanung mit dem SMART Modell ist, durch seine Struktur, sehr einfach. Wenn du nicht viel Erfahrung mit dem planen von Zielen hast, würde ich dir dieses Modell vorschlagen.
Für mich persönlich eignet es sich hauptsächlich für kleine, überschaubare Ziele. Auch für alle Bereiche, in denen es um organisatorische Dinge geht, ist es das Modell meiner Wahl.
Ich habe oben zwar schon Beispiele aus dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung gebracht, in diesem Bereich würde ich persönlich das SCORE Modell vorziehen. Hierzu mehr im nächsten Artikel der Reihe.
Fazit
Wenn du wenig Erfahrung in der Zielplanung hast, fang mit überschaubaren Zielen an. Gewöhne dich erst an die Methode. Deine Zielplanung solltest du schriftlich durchführen. Anhand des SMART Modell kannst du sicherstellen, dass du keinen Schritt übersiehst. Planst du dein Ziel alleine oder brauchst noch mehr Fragen? Dann schau dir meinen Artikel zum Thema Entscheidungen an. Dort findest du weitere Fragen, die dich leiten können.
Ein Gedanke zum Schluss. Ich habe schon viele Menschen getroffen, die ihre Ziele über Jahre hinweg geplant hatten. In die Umsetzung sind sie nie gegangen. Setze dir bitte ein Zeitlimit für die Zielplanung. Dann setzte deine Planung um! Korrigieren und weiterplanen kannst du währen du auf dein Ziel zugehst.
Viel Freude und Erfolg bei deiner Zielplanung und der Umsetzung!
Weiterlesen
Zielplanung: Wie wär’s mit einem Zielbuch?
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